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Letztes Zuckerl

Ein Altaussee-Krimi | Herbert Dutzler

E-Book (EPUB)
2024 Haymon
400 Seiten
ISBN: 978-3-7099-8434-5

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Kurztext / Annotation
Full House bei den Gasperlmaiers! Die bereits erwachsenen Kinder kehren mit ihren Familien zurück ins elterliche Nest und auch außerhalb des Gasperlmaier-Hauses geht es rund: Zuerst geschieht ein Unfall mit Todesfolge, dann gräbt ein Hund nicht etwa ein Stöckchen, sondern eine Leiche aus dem Schnee. Dass es Franz Gasperlmaier bei seinen Ermittlungen mit Männern zu tun bekommt, die sich mit Frauenhass brüsten, jemand um jeden Preis Altausseer Immobilien ergattern will und ein Hauch von Marihuanaduft in der Luft liegt, lässt seinen Vorsatz, es ruhiger anzugehen, gehörig wackeln. Franz Gasperlmaier: Polizist mit Familiensinn und wenig Liebe für Veränderung Auch wenn er sein Feierabendbier gerne in Ruhe genießt, ist Franz Gasperlmaier Familienmensch durch und durch. Vor allem schätzt er die Zeit mit seinem kleinen Enkel Theo (und der Theo schätzt das Bobfahren mit seinem Opa). Was Franz Gasperlmaier dagegen nicht so schmeckt? Dass er sich mit vegetarischer Kost begnügen muss, wenn sich die Kinder einquartieren. Und gerade diese kleinen Eigenheiten - natürlich neben dem gelegentlichen Tritt ins Fettnäpfchen - sind es, die unseren Franz Gasperlmaier so liebenswert machen. Komm mit ins Ausseerland und triff auf alte Bekannte! Fraglos hat Franz Gasperlmaiers Welt viele Facetten. Da ist seine schöne Heimat im Salzkammergut, mit den Seen, dem Loser, den Almen, der winterlichen Schönheit. Aber auch in seinem 11. Fall gerät er in Sphären, von denen er lieber nicht gewusst hätte, dass es sie gibt - beispielsweise in die Welt der Incels. Ein Glück, dass er Unterstützung von den üblichen Verdächtigen hat: der schrullige Nachbar Dr. Altmann, der die Lederne im Winter mit langen Unterhosen trägt, die resolute Ermittlerin Dr. Kohlross und auch der ehemalige Kollege Friedrich, der unter die Sportler gegangen ist, stehen ihm zur Seite. Herbert Dutzler blickt liebevoll auf das Ausseerland und seine Menschen - ohne die Augen vor den Schattenseiten zu verschließen.

Von der resoluten Dr. Kohlross zum schrulligen Dr. Altmann, der die Lederne mit langer Unterhose trägt: die üblichen Verdächtigen stehen parat und Herbert Dutzler zeigt uns auf ein Neues, wie schön das Ausseerland ist. Lass dich von der behaglichen Atmosphäre nicht täuschen: Auch diesmal gerät Franz Gasperlmaier in Sphären, von denen er lieber nicht gewusst hätte, dass es sie gibt.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1

Für die Urlaubswoche zwischen Weihnachten und Neujahr hätte Gasperlmaier Besseres zu tun gewusst. Erholen hatte er sich wollen, vielleicht mit der Christine ein wenig Ski fahren, oben auf dem Loser, und zwischen den Abfahrten in der Sonne sitzen und zum Dachstein hinüberschauen. So hatte er sich das vorgestellt. Stattdessen stand er nun mit der Malerwalze im Wohnzimmer seiner Mutter und bemühte sich, die Decke zu weißen, ohne dass er allzu viel herumpatzte. Ein Spezialist für sauberes und genaues Arbeiten bei handwerklichen Tätigkeiten war er wahrlich nicht, er hetzte sich, um schneller fertig zu werden. Dabei passierten ihm dann aber immer wieder Missgeschicke, die dazu führten, dass alles noch länger dauerte als eigentlich nötig.

Zwei Wochen vor Weihnachten war Gretl Gasperlmaier gestorben, und das war eigentlich der Grund dafür, dass er hier mit der Malerwalze in der Hand in ihrem ehemaligen Wohnzimmer stand. Mit Gewissensbissen, weil er sich zuletzt nicht allzu viel um sie gekümmert hatte, um ihrem ewigen Genörgel zu entgehen. Dennoch fehlte sie ihm jetzt. Zuerst hatte ihn die Geschäftigkeit um den Tod und das Begräbnis seiner Mutter vom Grübeln abgehalten, aber nun, wo man Stück für Stück aus ihrem Haushalt hinaustrug und überlegen musste, ob man es wegwarf, behielt oder verkaufte, kamen ihm gelegentlich die Tränen. Friedlich war sie eingeschlafen, seine Mutter. Am Montag hatte sie noch beim Bäcker eingekauft, und am Dienstagmorgen war sie einfach nicht mehr wach geworden. Um zehn herum war er unruhig geworden, weil sie telefonisch nicht erreichbar gewesen war, hatte Nachschau gehalten und sie in ihrem Bett, scheinbar friedlich schlafend, gefunden. Ihm war gleich klar gewesen, dass sie tot war. Gretl Gasperlmaier war ihr ganzes Leben nie um zehn Uhr vormittags im Bett gelegen.

Und dann war der Christine eine Idee gekommen. "Glaubst du ... ob die Kinder vielleicht hier wohnen wollen? Diese Wohnung, die wir uns angeschaut haben ... ich weiß nicht. Ich hab kein gutes Gefühl dabei gehabt. Kein Garten, und ..." Die Kinder, damit meinte die Christine ihren Sohn Christoph, dessen kanadische Lebensgefährtin Richelle und deren zweieinhalbjährigen Sohn Theo. Sie hatten bei der Beerdigung ihrer Oma gar nicht dabei sein können, es war sich einfach nicht ausgegangen. Zudem war die Richelle neuerlich schwanger, die Familie würde also bald zu viert sein. Und diese Kinder hatten Gasperlmaier und seine Christine mit einem sehr spontanen Entschluss überrascht, ja überrumpelt.

Nur so nebenbei hatte die Christine dem Christoph, der in einem Krankenhaus in Vancouver, an der Westküste Kanadas, arbeitete, davon erzählt, dass sich kein Arzt und keine Ärztin um die freiwerdende Kassenstelle eines Allgemeinmediziners in Bad Aussee beworben hatte. "Möchtest du nicht Landarzt hier bei uns werden?", hatte sie, mehr im Spaß, gefragt. Und keine zwei Tage später hatten sie eine WhatsApp-Nachricht bekommen. "Habe mich in Aussee beworben!" Und dann war alles sehr schnell gegangen, eine Wohnung musste her und allerhand anderes war zu erledigen gewesen, zum Glück hatte sich die Christine um das meiste gekümmert. Am 10. Jänner würde der Christoph die Praxis übernehmen, und dass die junge Familie nun ins Haus der Oma einziehen sollte, das war die noch spontanere Entscheidung nach dem Tod von Gretl Gasperlmaier gewesen.

"Dass du halt mit den Schuhen ja nicht von der Plane runtergehst!" Die Christine zeigte auf Gasperlmaiers abgenutzte Treter, die er für die Malerarbeiten aus der Garage geholt hatte. Sie waren voller Farbspritzer. Er nickte. "Ganz ohne Patzen geht es halt nicht!", rechtfertigte er sich. "Bei mir schon!", entgegnete die Christine. Gasperlmaier verzichtete auf Widerspruch. Die Christine war nur mit der Wand beschäftigt, die Decke war weit schwieriger auszumalen. "Hoffentlich", sagte die Christine, "ist die Richelle mit dem Haus zufrieden. Sie ist ja doch die Großstadt gewöhnt, hie