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The Darkest Gold - Die RebellinOverlay E-Book Reader

The Darkest Gold - Die Rebellin

Raven Kennedy

E-Book (EPUB)
2024 Rowohlt Verlag Gmbh
Auflage: 1. Auflage
704 Seiten
ISBN: 978-3-644-01612-5

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€ 12,99

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Kurztext / Annotation
Ihr habt meine Flügel gebrochen. Aber ihr werdet niemals mich brechen ... Ich musste fliehen. Es war die einzige Möglichkeit zu überleben. Doch von einem gefährlichen Ort zu flüchten, bedeutet nicht, dass man eine Zuflucht findet. Manchmal landet man nur an einem noch gefährlicheren Ort. Wie Annwyn. Das Reich der Fae. Ein Land voller Magie und Wunder, wo doch an jeder Ecke der Tod lauert. Denn meine goldene Haut macht mich hier zu einem Symbol der Rebellion, zu einer Gefahr für den grausamen König der Fae. Ich muss eine Möglichkeit finden, zurück nach Orea zu kommen, zurück zu dem Mann, den ich liebe - ohne bei dem Versuch zu sterben ... Durch Welten getrennt, durch Liebe verbunden. Band 5 der düster-romantischen Erfolgsserie.

Raven Kennedy wurde in Kalifornien geboren. Ihre Liebe zum Lesen hat sie schließlich dazu gebracht, eigene Welten zu kreieren. Sie hat bereits mehrere Buchserien veröffentlicht, der Durchbruch gelang ihr mit der «The Darkest Gold»-Reihe, einer dunklen Neuinterpretation des König-Midas-Mythos. Die Romane haben sich bisher mehr als zwei Millionen Mal verkauft, die Übersetzungsrechte wurden in etliche Länder lizensiert, eine Verfilmung befindet sich in Vorbereitung. Mit dem Auftaktband dieser Reihe erscheint sie nun auch erstmals in Deutschland.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 3

Auren

Rumms.

Bruchstücke von Bewusstsein stupsen mich an.

Sie stoßen gegen die Barriere meines Geistes, wie ein Stück Holz, das an der Küste gegen einen Felsen brandet. Es ist ein hohler, regelmäßiger Laut, der mich an tote, fortgespülte Dinge erinnert. Manche Bruchstücke haben scharfe, schmerzende Kanten, und andere sind stumpf durch verwaschene, längst verlorene Erinnerungen.

Rumms.

Das Erste, was mit einem kräftigen Rumms gegen mein Bewusstsein schlägt, ist ein Geschmack. Als habe mir die Leere meine Sinne nur genommen, um sie mir langsam wieder zurückzugeben.

Ich schmecke das süße und holzige Aroma von Zuckerrohr auf meiner Zunge. Ich habe den zerfaserten Stängel vor Augen, wie ich die Ränder abschäle, um an das Gute im Innern zu kommen. Ich erinnere mich daran, ein kleines Mädchen zu sein, erinnere mich, die Zuckerrohrstange in den Mund zu stecken und den Zucker herauszusaugen. Das Bild ist so real, dass ich sogar den Sonnenschein spüren kann, der das Zuckerrohr wärmt. Es ist, als wäre ich wieder dort, in Annwyn, und schmecke es noch einmal. Das Wasser läuft mir im Mund zusammen, als der süße Saft auf meiner Zunge explodiert.

Rumms.

Plötzlich umgibt mich Geruch.

Eine Blume. Obwohl ich mich nicht an ihren Namen erinnern kann - nicht einmal, wie sie aussieht. Aber in dem Moment, in dem mich der Duft überfällt, wird eine Erinnerung an meine in der Jacke meiner Mutter vergrabene Nase zu einem Fragment in meinem prismaartigen Verstand. Der Duft ist vollmundig und intensiv, berauschend in seiner blumigen Frische, die in mir den Wunsch weckt, in den Geruch hineinzukriechen und ihn für immer einzuatmen. Aber nicht nur wegen des Dufts - wegen meiner Mutter. Wegen der tröstlichen Weise, mit der er sich ebenso an sie klammerte, wie ich es tat.

Durch diesen Geruch scheint meine Nase wieder zu funktionieren, und die klebrige Luft der Leere ersetzt den Duft meiner Mutter durch etwas Tieferes und viel Aufwühlenderes. Wie eine unberührte Höhle in der Erde, die Tausende Jahre lang nicht durch Licht oder Lufthauch gestört wurde.

Rumms.

Rumms.

Unablässig klopft die nächste Empfindung gegen meine Haut, um ihre Rückkehr zu verkünden. Es entfacht Leben in meinen Gliedern, weckt meine Nerven auf, um zu berühren und zu fühlen.

Der Auslöser ist eine Hand, die meine hält. Die Erinnerung ist so real, dass sich meine Finger krümmen, selbst als das Gefühl des Fallens zurückkehrt und mein Magen zusammen mit dem Rest von mir in die Tiefe stürzt. Aber diese Handfläche, dieser schwielige, warme Griff ... Ich kann sein Gesicht nicht sehen, kann seine Stimme nicht hören, doch ich erkenne das Gefühl der Hand meines Vaters wieder. Stark und fest. Sicher. Solange ich sie festhielt, wusste ich, dass mir nichts Beängstigendes oder Schmerzhaftes widerfahren könnte.

Rumms.

Rumms.

Als Nächstes kehrt mein Gehör abrupt zurück, mit einem Stück, das in die Spalten meines Verstands passt und sich wie ein Schlüssel im Schloss dreht.

«Auren!»

Ich höre einen kleinen Jungen meinen Namen rufen.

«A-Auren!» Seine Stimme ist so voller Lachen, dass ihn die Aufregung leicht stottern lässt. Sie lässt meinen Namen wie Luftblasen klingen, die bei jedem Buchstaben auf und ab hüpfen, bis sie am Ende platzen. Die Freude, das pure, überschäumende Glück der Kindheit, begleitet dieses einzelne in die hallenden Echos gerufene Wort.

Es lässt mein Herz schmerzen.

Als die Stimme verklingt, höre ich wieder den Wind an meinen Ohren vorbeirauschen, den grollenden Donner in der Leere.

Und dann kehrt mein letzter Sinn zurück, wie ein Geschenk. In Papier gewickelt, das sich von der Dunkelheit zurückzieht. Es ist die Erinnerung an einen Morgen in Annw