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Thriller | David Baldacci

E-Book (EPUB)
2024 Heyne
496 Seiten
ISBN: 978-3-641-30672-4

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Kurztext / Annotation
FBI-Agent Amos Decker und seine Partnerin Alex Jamison werden in eine Kleinstadt in North Dakota gerufen. Dort hat ein Jäger mitten in der Prärie eine übel zugerichtete Frauenleiche entdeckt. Ist das Opfer zwischen die Fronten skrupelloser Ölfirmen, zwielichtiger Regierungsbeamter und religiöser Außenseiter geraten, die die nahegelegene Kleinstadt prägen? Als weitere Morde geschehen, braucht Decker sein perfektes Gedächtnis und die Unterstützung eines überraschenden Verbündeten ...

David Baldacci, geboren 1960 in Virginia, arbeitete lange Jahre als Strafverteidiger und Wirtschaftsjurist in Washington, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Sämtliche Thriller von ihm landeten auf der New York Times-Bestsellerliste. Mit über 150 Millionen verkauften Büchern in 80 Ländern zählt er zu den beliebtesten Autoren weltweit.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

4

Walt Southern, der Chef des Bestattungsinstituts, betätigte sich tatsächlich nebenbei als Gerichtsmediziner. Er war Mitte vierzig und mittelgroß, mit schütterem sandfarbenem Haar und der sehnigen Statur eines Langstreckenläufers. Southern trug eine Schildpattbrille, eine frisch gebügelte dunkle Hose und ein makelloses weißes Hemd, das im Licht der Deckenbeleuchtung strahlte.

Southern musterte sie überrascht. »Das FBI? Warum interessiert sich das Bureau für den Fall? Man hat Sie mir gar nicht angekündigt.«

»Sie haben nicht gewusst, dass wir kommen?«, fragte Jamison verwundert.

»Mir hat niemand etwas davon gesagt.«

»Dann will ich es Ihnen erklären, Mr. Southern«, sagte Decker. »Wir haben den Auftrag, in dem Mordfall zu ermitteln. Ihren Obduktionsbericht haben wir bereits gelesen. Jetzt würden wir gern die Tote sehen.«

Southern runzelte die Stirn. »Tut mir leid, so geht das nicht. Bevor ich Sie die Tote sehen lasse, muss ich wenigstens mit dem zuständigen Detective reden.«

»Dann rufen Sie ihn an«, forderte Decker ihn auf. »Am besten gleich.«

»Und wenn ich ihn nicht erreiche?«

»Dann sehen wir weiter. Versuchen Sie es erst einmal.«

Southern trat beiseite, holte sein Handy heraus und machte einen Anruf. Nach einem kurzen Wortwechsel kam er zu Decker und Jamison zurück. Er wirkte wenig begeistert.

»Ihr Feds bekommt anscheinend immer, was ihr wollt.«

»Wenn Sie wüssten«, murmelte Decker.

»Okay, dann wollen wir mal. Ich muss bis morgen noch eine Leiche für eine Erdbestattung zurechtmachen, und das kann dauern. Die Familie hat besondere Ansprüche, was Kleidung und Schminke betrifft.«

»Machen Sie hier auch im tiefsten Winter Erdbestattungen?«, fragte Decker.

»Nicht, wenn es sich vermeiden lässt. Da müssen wir uns erst mal durch den Schnee graben, und der Boden darunter ist hart wie Beton. Das ist sogar mit dem Bagger ganz schön mühsam. Und wer will schon bei fünfzig Grad minus am Grab stehen und sich von einem lieben Verstorbenen verabschieden? Sie würden sich wundern, wie schnell die Tränen trocknen und wie eilig die Leute es haben, nach Hause zu kommen, wenn ihnen Finger, Zehen und Ohren abzufrieren drohen. Aber der Trend geht sowieso weg vom klassischen Grab auf dem Friedhof. Sie wissen ja, manche mögen's heiß.«

»Wie bitte?«, fragte Jamison.

»Einäscherung«, erklärte Southern lächelnd. »Es ist fast so, als würden die Leute sich freiwillig dafür entscheiden, in der Hölle zu brutzeln.«

»Finden Sie?« Decker warf einen verwirrten Seitenblick auf Jamison. »Okay, können wir dann jetzt die Leiche sehen?«

Southern führte sie durch einen kurzen Gang in einen Raum, in dem es nach Desinfektionsmittel, Formaldehyd und Verwesung stank.

In der Mitte des Raumes stand eine Metallbahre. Was sich unter dem Tuch abzeichnete, war der Grund ihres Hierseins. Der Leichnam konnte ihnen hoffentlich Aufschlüsse auf den Täter geben.

Jamison blickte zu Decker, der den Raum bereits in stahlblauem Licht sah, wie immer, wenn er mit dem Tod konfrontiert wurde. Dass es ihm nicht mehr so viel ausmachte wie früher, lag daran, dass er in seinem Job sehr viele Leichen zu sehen bekam. Trotzdem ließ es ihn immer noch nicht kalt.

»Es war das erste Mal, dass ich ein Opfer obduziert habe, das bereits obduziert worden war«, erklärte Southern.

»Sie haben eine entsprechende Ausbildung, nehme ich an?«, fragte Decker geradeheraus.

»Ja, alles amtlich und korrekt«, betonte Southern, der die Frage nicht als Beleidigung zu empfinden schien. »Dass es nicht mein Hauptjob ist, Leichen zu obduzieren, heißt noch lange nicht, dass ich es nicht mit Sorgfalt mache.«

»Gut zu wissen«, erwiderte Decker.

Southern zog das Tuch von der Leiche, und sie blickten auf die sterblichen Überreste von Irene Cramer.

»Todesursache und Todeszeitpunkt?«, fragte Jami