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Im Château

Der sechzehnte Fall für Bruno, Chef de police | Martin Walker

E-Book (EPUB)
2024 Diogenes
Auflage: 1. Auflage
384 Seiten
ISBN: 978-3-257-61482-4

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Kurztext / Annotation
Bruno im Sondereinsatz: Eine Gruppe alter Freunde, die sich aus dem Silicon Valley kennen, trifft sich alljährlich zu einer Urlaubswoche, diesmal im wunderschönen, luxuriösen Château de Rouffillac. Doch im Vorfeld wird einer von ihnen, Brice Kerquelin, Opfer eines mysteriösen »Unfalls«, und Bruno wird zum Schutz der kleinen Runde abgeordnet. Aber nicht nur sein Scharfsinn, sondern auch seine Kochkünste sind gefragt: In der Abgeschiedenheit des Schlosses wappnet er sich gegen Übergriffe und sorgt mit Estragonhühnchen und Tarte tatin fürs leibliche Wohl.

Martin Walker, geboren 1947 in Schottland, ist Schriftsteller, Historiker und politischer Journalist. Er lebt in Washington und im Périgord und war 25 Jahre lang bei der britischen Tageszeitung ?The Guardian?. Heute ist er im Vorstand eines Think-Tanks für Topmanager in Washington. Seine ?Bruno?-Romane erscheinen in 18 Sprachen.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Bruno Courrèges, als Chef de police zuständig für das Tal der Vézère im Périgord, hatte schon seit Langem ein besonderes Faible für den mittelalterlichen Marktplatz von Sarlat; heute aber sah er ihn aus einem ganz neuen Blickwinkel. Er saß mit Freunden auf einer der oberen Bankreihen, für sein Empfinden ein bisschen zu hoch. Die Tribüne war für das alljährliche Theaterfestival aufgebaut worden, bei dem diesmal die Schlacht von Sarlat im Jahr 1370 nachgespielt werden sollte, mit der sich die Stadt von der englischen Herrschaft befreit hatte. Als ehemaliger Soldat war Bruno gespannt darauf, wie diese nachgestellte Schlacht wirken würde.

»Über Jahrhunderte und schon in gallorömischer Zeit war Sarlat die Hauptstadt des Périgord Noir. Der hiesigen Abtei soll Karl der Große wertvolle Reliquien geschenkt haben«, las Pamela aus einem Reiseführer vor. Bruno, der neben ihr saß, betrachtete sie liebevoll; seine frühere Geliebte war zu der engsten Freundin geworden, die er je gehabt hatte. »Durch sie wurden zahllose Pilger angelockt, die der Stadt zu wachsendem Wohlstand verhalfen. Die Mönche gründeten im Lauf der Zeit 85 Tochterkirchen, deren Gemeinden sich im Jahr 1200 fast zweihundert Kilometer weit bis nach Toulouse erstreckten.«

»Und wo dann wohl trotzdem gern die Tugenden der Armut gepredigt wurden«, brummte Gérard Mangin, der rechts von Bruno saß. Als Bürgermeister von Saint-Denis hatte er Bruno vor über zehn Jahren als Stadtpolizisten eingestellt. Für Bruno, der ohne Eltern aufgewachsen war, war er eine Art Ersatzvater geworden. Mangin war überzeugter Republikaner, der nur zu Taufen, Beerdigungen oder dann in die Kirche ging, wenn es seine Amtspflichten von ihm verlangten. Trauungen waren, wie er fand, Sache des Standesamtes, deren Vollzug darum seine Obliegenheit und nicht die eines Priesters war.

Um die drei hatten sich etliche von Brunos Freunden und Freundinnen gruppiert. Auf Pamelas anderer Seite hatte der Baron Platz genommen, einer von Brunos Jagdpartnern. Fabiola, Ärztin an der städtischen Klinik, und ihr Partner Gilles saßen eine Bankreihe tiefer neben Brunos Cousin Alain und dessen Freundin Rosalie; die beiden wollten später im Jahr heiraten, sobald sie ihre zwanzig Jahre in der Armée de l'Air abgedient haben würden. In der Reihe unter ihnen saßen Miranda, Pamelas Partnerin auf dem Reiterhof, und ihr Vater Jack Crimson, ein pensionierter britischer Diplomat. Nur Florence fehlte, die Naturkundelehrerin, die gegen Miranda den Kürzeren gezogen hatte, als es darum ging, welche von beiden zu Hause bei den Kindern bleiben sollte, die nach einem langen Tag an Pamelas Swimmingpool erschöpft und müde waren.

Bruno hatte einen perfekten Tag hinter sich, ganz ohne solche Zwischenfälle wie an seinen letzten freien Tagen, Freitag und Sonntag der vergangenen Woche, als er drei Verkehrsunfälle aufzunehmen hatte, nach zwei verloren gegangenen Kindern suchen und einen handfesten Streit zwischen zwei betrunkenen holländischen Touristen, die in ihren Kajaks aneinandergeraten waren, schlichten musste. Heute hatte er mit seinen Freunden einen erholsamen Tag auf dem Reiterhof verbracht, im Pool geplanscht, ein Mittagessen für alle gezaubert und den Kindern nebenbei gezeigt, wie Russische Eier zubereitet werden.

Sie hatten ihm dabei zugesehen, als er hart gekochte Eier halbierte und die Dotter auslöffelte, die er mit einer Gabel zerdrückte und dann mit Honigsenf, Paprika, einem Spritzer Zitronensaft und Sonnenblumenöl zu einer Mayonnaise verrührte. Die füllte er in zwölf Eihälften; sie waren für die Erwachsenen bestimmt. Die Kinder fragte er, wie sie ihre am liebsten haben wollten. »Mit Ketchup«, antworteten sie. Also gab Bruno die restliche Mayonnaise in eine Schüssel und rührte zusammen mit den verbleibenden Dottern ein wenig Ketchup unter, worauf sie rosarot wurde. Er gab die Mischung in die Eihälften für die Kin