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Eternity Online

Das ganze Leben ist ein Game - und der Tod auch | Mikkel Robrahn

E-Book (EPUB)
2024 S. Fischer Verlag Gmbh
Auflage: 1. Auflage
416 Seiten
ISBN: 978-3-10-491769-6

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€ 14,99

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Kurztext / Annotation
Das ganze Leben ist ein Spiel - und der Tod auch. Eternity Online ist ein faszinierender Fantasyroman über die Welt der Online-Rollenspiele Eternity Online ist das größte Online-Rollenspiel der Welt. Aber nicht jeder darf hinein: Erst nach dem Tod in der wirklichen Welt kann man das Nachleben in einer virtuellen verbringen. Abenteuer erleben, Monster bekämpfen und gemütlich in Tavernen abhängen bis in alle Ewigkeit. Rob ist nur einer von zahllosen Frischlingen, die in Avataris ihr neues Leben beginnen - natürlich ohne die geringste Erinnerung an ihre Vergangenheit. Doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Die Bewohner reagieren seltsam, die ganze Umgebung scheint ihm feindlich gesonnen. Und spätestens als eine Scharfrichterin ihn gefangen nimmt und mit dem endgültigen Tod bedroht, ahnt er, dass eine fast unmögliche Quest vor ihm liegt.

Mikkel Robrahn, geboren 1991 in Norddeutschland, verbrachte einen Großteil seiner Jugend in phantastischen und virtuellen Welten unzähliger Videospiele. Da überraschte es auch niemanden, dass er nach der Schulzeit schnell eine Karriere in der Games-Branche begann. Mittlerweile reicht es ihm nicht mehr, nur die Welten anderer zu besuchen, sondern er entwickelt für seine Geschichten auch eigene.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel 2

Rob schreckte auf und rang nach Luft. Fürchterliche Albträume hatten ihn geplagt. Bärenhafte Wesen, die ihn wiederbelebt hatten. Die eigene Existenz, die nur aus einem Leuchten bestand. Der Schrecken saß noch tief, als er sich an die Kante des Bettes setzte und den Kopf zwischen die Hände legte. Hinter seiner Stirn tobte ein Gewitter, das jeden klaren Gedanken unter dichten Wolken zurückhielt.

Das Zimmer war nicht größer als eine Abstellkammer. Das Bett nahm fast den ganzen Platz ein, daneben stand ein Stuhl, und fahles Licht fiel durch das offene Fenster. Er kannte den Raum nicht, war sich aber sicher, dass es eine logische Erklärung für all das gab. Sie war nur unter den Kopfschmerzen vergraben.

Wiederbelebung, davon hatte die Kapuzengestalt gesprochen. Aber Rob war nicht gestorben. Oder? Verzweifelt suchte er in dem Labyrinth aus Erinnerungen nach einem Anhaltspunkt für das, was gerade passierte. Aber immer, wenn er glaubte, einen Gedanken zu erhaschen, entglitt er ihm.

Mit einem Poltern flog die Tür auf. Ein Fellknäuel auf zwei Beinen betrat den Raum, und Rob verwarf die Erkenntnis, dass die Erinnerungen an seine Wiederbelebung ein Traum gewesen waren. Das Knäuel musste sich strecken, um den Knauf zu erreichen und die Tür hinter sich zu schließen. Sein Fell war weiß, und es hatte Ähnlichkeit mit einem Meerschweinchen. Einem sehr großen Meerschweinchen, das auf den Hinterpfoten lief. Es trug ein schwarzes Leinengewand; auf der Brust waren eine silberne Faust und fünf Sterne aufgestickt.

»Guten Tag«, quiekte das Wesen und sandte Blitze aus Schmerz in Robs Kopf.

»Guten Tag«, murmelte er und entschied, erst mal mitzuspielen, bis er wusste, was hier vorging. Bis seine Erinnerungen zurückkehrten.

»Ich bin Rekrutierungsoffizierin Shani.« Das Meerschweinchen blieb vor ihm stehen und musterte ihn aufmerksam. »Alles in Ordnung?«

»Schmerzen«, flüsterte Rob und zeigte auf seinen Schädel.

»Ach, das vergeht schon wieder. Das sind ganz normale Nebenwirkungen.« Sie zog sich unter lautem Knarzen einen Stuhl heran.

»Vielen Dank für das Mitgefühl.«

»Gern geschehen«, sagte Shani ehrlich. »Wollen wir anfangen?«

Rob sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

»Wir müssen Euren Übergang aus der Totenwelt zurück ins Leben besprechen. Wir haben viel Zeit und Ressourcen in die Wiederbelebung gesteckt. Eine langfristige Investition, die sich hoffentlich bald für das Reich auszahlt«, erklärte sie und rollte ein Stück Papier aus. Rob wollte etwas sagen, aber Shani unterband es mit einer Bewegung ihrer Pfote. »Ihr habt bestimmt viele Fragen, aber dazu kommen wir noch. Möglicherweise werden meine Ausführungen ein paar davon beantworten. Also ...« Sie begann mit feierlicher Stimme abzulesen: »Avataris ist in Gefahr. Bedroht durch Garraks Schatten und seine unheilbringenden Horden, haben die freien Völker eine Allianz unter dem Schutz der Göttin Aeya gebildet, um die Angriffe abzuwehren. Ihre Seelenmagier beschwören gefallene Helden, die auf den Schlachtfeldern vor hunderten Jahren gestorben sind. Ihre Seelen treiben seitdem im Meer aus Energie, das alles und jeden umgibt, ziellos umher. Euch haben sie bei ihrem Beschwörungsritual entdeckt und zurückgeholt. Denn es braucht neue Helden, die an Aeyas Seite gegen Garraks Monster kämpfen und schlussendlich Avataris von allem Bösen befreien.«

»Zu viele Namen«, flüsterte Rob. Die Zauberer hatten schon solche Sachen erzählt, aber das machte die Verwirrung nicht geringer. »Was ist Aeya?«

Das meerschweinartige Wesen riss die Augen auf. »So einen Fall von Amnesie hatte ich auch noch nicht. Eigentlich sollten die Erinnerungen langsam zurückkehren.« Dann tippte sie auf die Stickerei über ihrer Brust. »Aeya ist der einzige Grund, warum die freien Völker noch existieren. Sie ist das Leben, das Blumen blühen und Fische schwimmen lässt. Sie schützt uns vor