Buchhandlung Schachtner

Suche

Blaues GoldOverlay E-Book Reader

Blaues Gold

Thriller | Uwe Laub

E-Book (EPUB)
2024 Heyne
480 Seiten
ISBN: 978-3-641-31073-8

Rezension verfassen

€ 12,99

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
  • Als Taschenbuch erhältlich
Kurztext / Annotation
Der Kampf ums Wasser beginnt
Der Milliardär Ethan Holloway steht kurz vor dem Ziel. Seine Firma Sharpwater hat vor der deutschen Ostseeküste die gigantische Förderplattform 'Greifswald' errichtet. Sie soll unter dem Meeresboden entdeckte Süßwasservorkommen erschließen. In Zeiten von Klimaerwärmung und Dürren könnten diese weltweit vorhandenen Aquifere die Lösung für eines der drängendsten Probleme der Menschheit darstellen. Doch die feierliche Eröffnung der Greifswald gerät zum Albtraum, als ein mysteriöser Unbekannter mithilfe einer Söldnertruppe die Plattform kapert. Sein Ultimatum: Das Trinkwasser muss vergemeinschaftet werden, andernfalls wird die Plattform mit allen darauf befindlichen prominenten Geiseln in die Luft gesprengt. Der Kampf ums blaue Gold beginnt!

Uwe Laub wurde 1971 geboren. Er arbeitete mehrere Jahre als Market Maker an der Deutschen Terminbörse sowie im Pharma-Außendienst, seit 2010 führt er sein eigenes Unternehmen. Seine Liebe gilt dem Schreiben. Für seine Wissenschafts-Thriller recherchiert er intensiv zu Themen der Ökologie und Umwelt. Laub lebt in München und Fort Myers, USA.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Prolog

Juli 2020

Mittelmeer, Malta, fünf Seemeilen
vor der Nordküste

Der Sturm erreichte die Hercules mit voller Wucht. Am Himmel fegte die schwarze Wolkenwand über das sechzehn Meter lange Arbeitsschiff hinweg, während trommelartiger Regen herniederging und auf das Deck und Steuerhaus prasselte. Schlagartig fiel die Temperatur und die Umgebung verdunkelte sich. Die hoch aufragenden Hotelburgen von Sliema und St. Julian's an der Nordküste Maltas, ebenso wie die imposante Kuppel der Karmelitenkirche in Valletta, die Leonie Vargas noch vor wenigen Minuten am Horizont ausmachen konnte, verschwanden hinter einem dichten Regenvorhang. War der Seegang in der letzten Stunde schon grenzwertig gewesen, türmten sich die Wellen jetzt gefährlich auf. Ungestüm prallten sie gegen den Stahlrumpf der Hercules, wo sie zerbarsten und als Gischt vom pfeifenden Wind über das Deck geweht wurden. Das robuste Schiff mit dem drei Meter hohen Stahlbügel am Heck hob und senkte sich bald im Sekundentakt. Um einen einigermaßen festen Stand auf Deck bemüht, hatte Leonie sich mit beiden Füßen zwischen der Reling und der mächtigen Winde vor dem Stahlbügel eingeklemmt. Ihr Regenponcho bot kaum Schutz. Längst war sie klatschnass. Hätte sie dem Wetterbericht doch nur ebenso viel Aufmerksamkeit geschenkt wie der Kapitän der Hercules, der ihr vor dem Ablegen am frühen Morgen geraten hatte, geeignetes Ölzeug mitzunehmen. Stattdessen hatte Leonie in den strahlend blauen Himmel geschaut und lächelnd mit den Achseln gezuckt. Das hatte sie nun davon. Jetzt zitterte sie nicht nur vor Kälte, es fiel ihr auch zunehmend schwer, den wasserdichten, aufgeklappten Laptop in ihren Händen zu balancieren. Wahrscheinlich sah ihr der erfahrene Kapitän mit dem wettergegerbten Gesicht in diesem Augenblick vom trockenen Steuerhaus aus zu und grinste über die junge, eigensinnige Frau, die zwar einen Masterabschluss in Geomatics Engineering aufweisen konnte, dafür aber keine Ahnung vom Wetter auf See hatte.

Eine weitere Welle ließ den Rumpf der Hercules erzittern und wieder klatschte Gischt in Leonies Gesicht. Wasserschlieren auf dem Display des Laptops machten es mittlerweile unmöglich, die stetig eingehenden Messdaten abzulesen. Leonie fluchte. Sie hatte das Schiff für eine Woche gechartert und heute war der letzte Tag. Ihr Budget, das ihr vom GEOMAR-Institut für dieses Projekt zur Verfügung gestellt worden war, war bis auf den letzten Cent aufgebraucht. Sie konnte nicht einfach abbrechen und es morgen oder vielleicht übermorgen erneut versuchen. Jetzt oder nie, sagte sie sich und biss die Zähne zusammen.

Wasser tropfte von ihrer Nasenspitze, während sie sorgenvoll einen Blick auf das Schleppkabel warf, das von der Winde ausgehend über den mächtigen Bügel geführt wurde und einige Meter hinter dem Heck im aufgewühlten Meer verschwand. Am anderen Ende des Kabels, in rund dreißig Metern Tiefe und somit nur knapp über dem Meeresgrund, hing die Messsonde, die Daten über ein Verbindungskabel an Leonies Laptop übertrug. Die kreisrunde Sonde wog etwas weniger als dreißig Kilogramm, was für das Kabel unter normalen Umständen kein Problem darstellte. Sorgen bereitete Leonie allerdings das zunehmende Auf und Ab der Hercules. Die Wellen wurden höher, die Wellentäler tiefer. Sollte die Sonde gegen den Meeresgrund stoßen, würde sie verfälschte Daten senden. Nicht gänzlich auszuschließen war auch, dass sich die Sonde an einem Hindernis verfing, von denen es hier in diesem Seegebiet leider viel zu viele gab. Im Zweiten Weltkrieg war Malta einer der wichtigsten britischen Marinestützpunkte gewesen und somit ein strategisches Ziel der Achsenmächte Italien und Deutschland. Während einer Seeblockade zwischen 1940 und 1942 flogen deren Luftwaffen permanent Angriffe, mit dem Ergebnis, dass heute rund um