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Academy of the Sun - Onyekas SuperkraftOverlay E-Book Reader

Academy of the Sun - Onyekas Superkraft

Fantasy-Buch 10 Jahren ? Abenteuer und Action für Superhelden- und Superheldinnen-Fans | T_lá Okogwu

E-Book (EPUB)
2024 S. Fischer Verlag Gmbh
Auflage: 1. Auflage
336 Seiten; ab 11 Jahre
ISBN: 978-3-7336-0571-1

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€ 12,99

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Kurztext / Annotation
Onyeka, das Mädchen mit den Superhaaren - so eine Heldin gab's noch nie! Onyeka hat die wildesten Afro-Haare, die man sich vorstellen kann. Kaum zu bändigen und immer irgendwie im Weg, doch diese Haare verleihen ihr magische Superkräfte. Denn Onyeka ist eine Solari, ein Mädchen mit einer außergewöhnlichen Gabe, wie sie nur wenige Kinder besitzen. An der Academy of the Sun trifft sie andere Solari-Kinder, die wie sie mit Hilfe von Sonnenenergie-Hightech lernen müssen, ihre besonderen Kräfte zu beherrschen. Da wird ein Anschlag auf die Schule verübt - und die Angreifer stammen aus ihren eigenen Reihen! Nun heißt es für Onyeka und ihre Freunde plötzlich: jeder gegen jeden ... Ein aufregend anderes Fantasyabenteuer - voller Power, Magie und einer Heldin, wie wir sie noch nie erlebt haben!

T?lá Okogwu ist Autorin, Journalistin und Haarpflegeberaterin. Sie wurde in Nigeria geboren und wuchs in London auf. Heute lebt T?lá mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Kent, England.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Kapitel eins

»Onyeka!«

Ich zucke zusammen, und über meine Kopfhaut läuft ein Prickeln, als Cheyennes ungeduldige Stimme durch meine aufkommende Panik dringt.

»Jetzt komm endlich! Wenn's geht, noch vor 2030.«

Die stickige Luft in der überheizten Umkleide wird noch wärmer, und der beißende Chlorgeruch brennt in meiner Nase. Ich glaube, ich muss mich gleich übergeben.

»Ich geh da nicht raus«, brumme ich die dicke Holztür an, die uns trennt.

Ein schnelles Trippeln, gefolgt von einem kräftigen Klopfen. »Das Schwimmbad macht zu, wenn das noch lange dauert«, erwidert Cheyenne mitleidlos. »Hast du sie an?«

Ich betrachte die Badekappe, die neben mir auf dem Boden liegt, wo ich sie hingepfeffert habe. Mum hat darauf bestanden, dass ich sie trage, obwohl ich wusste, dass das nur Probleme bringt.

»Sie passt nicht«, sage ich. »Ich hab's versucht. Meine Haare sind einfach zu dick.«

Cheyenne macht ein Geräusch, das wie eine Mischung aus einem Seufzer und einem Knurren klingt ... ein Kneufzer. »Kannst du sie nicht einfach weglassen?«

Ich schnaube. »Du weißt, wie Mum reagiert, wenn ich meine Haare offen trage oder nass mache.«

»Das merkt sie doch niemals«, entgegnet Cheyenne, auch wenn wir beide wissen, dass das gelogen ist. Mum merkt so was immer. Es ist ihre Superkraft.

»Ich geh da nicht raus«, wiederhole ich, allerdings mit einem verräterischen Zittern in der Stimme. Gegen Cheyenne habe ich keine Chance.

Cheyenne weiß das auch und stürzt sich darauf wie eine Gepardin aus einer dieser Tierdokus, die Mum so liebt. Die gucken wir immer zusammen, wenn Mum ausnahmsweise mal nicht arbeiten muss.

»Mach auf!«, brüllt Cheyenne. Schlagartig kehrt in der Umkleide Stille ein.

Mein Magen zieht sich zusammen. Ich hasse es, wenn sie das tut. Nur weil sie gern im Mittelpunkt steht, heißt das nicht, dass es mir ebenso geht. Die Wände der engen Kabine rücken näher. Mein Brustkorb verkrampft, und ich bekomme kaum noch Luft. Energiewellen jagen kribbelnd über meine Haut. Mühsam unterdrücke ich sie. Ich darf mich nicht aufregen. Sonst verliere ich die Beherrschung, und das darf auf keinen Fall passieren. Das ist Mums oberste Regel.

Ich erinnere mich daran, wie ich mich zum ersten Mal so gefühlt habe. Mum und ich standen Hand in Hand an einer Bushaltestellte, als eine Gruppe Kinder anfing, sich über meine Haare lustig zu machen. Mum ignorierte sie und beugte sich zu mir runter, als ob sie wusste, dass ich kurz vorm Ausflippen war. Sie lächelte sanft und erklärte mir, dass ich lernen musste, meine Gefühle zu kontrollieren, denn wenn ich ihnen jemals freien Lauf ließ, würden schlimme Dinge geschehen.

Das war bevor sie mir die Fibonacci-Folge beigebracht hat, die mir hilft, meine Emotionen in Schach zu halten. Das ist wohl irgendeine mathematische Zahlenfolge aus dem alten Indien, die irgendwer aus welchen Gründen auch immer stattdessen nach einem Italiener benannt hat. Aber sie funktioniert. Es ist schwierig auszuflippen, wenn man versucht, sich zu erinnern, welche Zahl als Nächstes kommt.

Ich schließe die Augen und fange an, in Gedanken die Zahlen aufzusagen, um mich zu beruhigen.

Null ...

Eins ...

In meiner Vorstellung fahre ich jede Zahl nach, gebe ihr eine Farbe, eine Textur, einen Geschmack.

Null ist blau mit ungeschliffenen Rändern und schmeckt nach Waffeln ohne Sirup.

Eins glänzt orange und hat den scharf-säuerlichen Geschmack von Essig.

Nach und nach nimmt das Prickeln unter meiner Haut ab. Um sicher zu sein, zähle ich trotzdem weiter.

Die nächste Eins ist braun und matschig, aber so köstlich wie die Donuts, die Mum mir nie erlaubt.

Zwei ist ein nebliges, dumpfes Grau. Total langweilig und normal.

An diesem Punkt entfalten die Z