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A Song UnnamedOverlay E-Book Reader

A Song Unnamed

Yvy Kazi

E-Book (EPUB)
2024 Lyx
Auflage: 1. Auflage
480 Seiten; ab 16 Jahre
ISBN: 978-3-7363-2062-8

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Kurztext / Annotation

Wenn sie ihr Herz verschenkt, wird sie sterben ...

Als Hazel Birds erfährt, dass sie eine Sirene ist, liegen ihre Träume und Hoffnungen plötzlich in Scherben. Denn sie wirkt dadurch nicht nur besonders faszinierend auf andere Menschen - eine Eigenschaft, die die Schauspielstudentin bisher auf ihr Talent zurückgeführt hat -, sondern es lastet auch ein Fluch auf ihr: Wenn sie wahrhaftig liebt, wird sie sterben. Das bedeutet, dass Hazel sich nun von Taro Takahashi fernhalten muss. Dem Mann, in dessen Nähe ihr Herz schon seit Jahren gefährlich schnell schlägt. Um mehr über ihre Kräfte und den Fluch zu erfahren, schreibt sie sich am M.U.S.E. ein, einem College für arkane Wesen. Doch trotz der Distanz, die nun zwischen ihnen liegt, können Hazel und Taro nicht gegen die Gefühle ankämpfen, die sie schon so lange empfinden, auch wenn sie dadurch Hazels Leben in Gefahr bringen ...

»Die MAGIC&MOONLIGHT-Reihe hat mich verzaubert. Euch erwarten authentische Charaktere, große Gefühle, eine Menge Magie und eine Prise Humor. Ich bekomme einfach nicht genug von Yvys Geschichten.« TRAUMWELT.LESEN

Der Spin-off zur MAGIC & MOONLIGHT-Dilogie



Yvy Kazi liebt Spaziergänge durch Wälder und an Seen. Die dabei gesammelten Eindrücke bestäubt sie mit etwas Augenzwinkern und Kreativität, um ihre Leser:innen aus dem Alltag zu entführen.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1. KAPITEL
HAZEL

Heute

Freitag, 13. Januar

Sei keine Prinzessin. - Das ist einer von Moms typischen Sprüchen. Da Dad kurz nach meiner Geburt verstarb, waren wir beide quasi immer auf uns allein gestellt. Wir sind gut darin, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen. Aber es gibt Momente, in denen ich dennoch lieber eine Krone als den Darm eines Hundes zwischen meinen Fingern halten würde.

Tief durchatmend sehe ich durch das Fenster der Praxis hinaus, betrachte abwechselnd die fallenden Schneeflocken und ein im Busch sitzendes Eichhörnchen, lausche dem lauten Ticken der Wanduhr und zähle die Minuten, die Mom braucht, um einem Golden Retriever namens Vicky das Leben zu retten. Darmverschlingung. Es ist nicht die erste OP dieser Art, bei der ich Mom zur Hand gehe, aber auch nach all den Jahren, in denen ich ihr in der Praxis assistiere, gibt es Dinge, die ich nicht gut vertrage. Neben dem Einschläfern von Tieren sind das Operationen am Magen-Darm-Trakt. Es existieren einfach Gerüche, mit denen ich nicht klarkomme. In Momenten wie diesen verfluche ich Mom dafür, die unzuverlässigsten Tierarzthelferinnen New Yorks eingestellt zu haben. Theoretisch ist es gut, dass sie Menschen eine Chance gibt, die es aufgrund von Erkrankungen oder ihrem Alter eher schwer auf dem Arbeitsmarkt haben. Wirklich. Nur jetzt gerade würde ich lieber irgendetwas anderes tun, als darauf zu warten, dass Mom die Prozedur endlich beendet. Dieser Teil des Eingriffs ist der wichtigste und erfordert eine Menge Geduld und Feingefühl. Wenn die Wunde nicht gut verheilt, ist der Hund nicht zu retten. Ich weiß das. Also unterdrücke ich meine Ekelgefühle zuliebe des Tieres, das narkotisiert auf Moms Behandlungstisch liegt.

»Geht es?«, fragt sie, ohne aufzusehen.

»Muss ja«, murmle ich.

Irgendetwas an meiner Antwort bringt sie dazu, kurz den Kopf zu heben und mich zu mustern, bevor sie ihr Werk fortsetzt.

Wenn sie den Grünheitslevel meiner Gesichtsfarbe abchecken wollte: Ich werde mich schon nicht auf den Hund übergeben. Auch wenn diverse Leute behaupten, ich würde wie ein Püppchen aussehen, bin ich nicht aus Porzellan.

Eine halbe Stunde später hat Mom ihre Arbeit beendet und bringt Vicky in den Aufwachraum, wo sie von ihrer Tierarzthelferin Abigail im Auge behalten wird. Ich mag Abigail. Sie ist ein Engel ohne Flügel. Nur leider machen ihr die schmerzenden Gelenke das lange Verharren bei Operationen nahezu unmöglich.

Als Mom wenig später in den Behandlungsraum zurückkommt, schrubbe ich meine Hände. Obwohl meine Haut bereits schmerzt, bilde ich mir ein, dass sie noch immer unangenehm riecht. Fast rechne ich mit einem Kommentar von Mom, aber er bleibt aus. Schweigend geht sie zum Fenster hinüber und lüftet, sieht dabei so interessiert nach draußen, als wollte sie nachvollziehen, was ich dort beobachtet habe.

»Es schneit«, ist alles, was sie sagt. Aber ich weiß, was sie eigentlich meint. Ich kenne die Botschaft zwischen den Zeilen, denn sie hat mir oft genug von Dads Todestag erzählt. Es war ein Wintertag wie dieser. Ich war gerade fünf Wochen alt, als der erste Schnee des Jahres fiel. Jedes Mal, wenn in den vergangenen zwanzig Jahren die ersten Flocken des neuen Winters auf die Erde rieselten, hat sie es erwähnt. Nur beiläufig. So, wie sie immer von Dad spricht - dem Musiker, der nur siebenundzwanzig Jahre alt wurde. Das ist fast alles, was ich über ihn weiß, neben der Tatsache, dass ich seine undefinierbare Augenfarbe geerbt habe. Meistens sehen meine Iriden braun-grün aus, aber in bestimmten Lichtverhältnissen wirken sie dunkelgrau. Hazel Eyes für jemanden namens Hazel, welch Ironie des Lebens. Dad schien also Humor gehabt zu haben. Alles in allem besitze ich nur dürftiges Wissen über den Mann, der zweifellos Moms große Liebe gewesen sein muss. Wieso ich das denke? Solang ich mich erinnere, i