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Der WaldOverlay E-Book Reader

Der Wald

Roman | Eleanor Catton

E-Book (EPUB)
2024 Btb
512 Seiten
ISBN: 978-3-641-22211-6

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Kurztext / Annotation
Idealistische Umweltaktivisten treffen auf charismatischen Milliardär ohne Moral - Der neue Roman von Booker-Preisträgerin Eleanor Catton
Mira Bunting ist die Gründerin einer Guerilla-Gardening-Gruppe namens Birnam Wood.Das Kollektiv pflanzt und erntet, wo es niemand bemerkt: an Straßenrändern, in vergessenen Parks, vernachlässigten Hinterhöfen. Seit Jahren kämpft die Gruppe darum, Birnam Wood langfristig rentabel zu machen. Dann eröffnet sich eine Möglichkeit: Ein Erdrutsch hat den Pass zu einem Naturschutzgebiet abgeschnitten, die Umweltkatastrophe hat auch eine große, scheinbar verlassene Farm eingeschlossen. Als Mira sich das Grundstück auf eigene Faust ansehen will, wird sie dort von Robert Lemoine überrascht. Der mysteriöse amerikanische Milliardär ist fasziniert von Mira und schlägt ihr vor, das Land zu bewirtschaften. Ein Handel, der Folgen haben wird. Wer ist Lemoine wirklich? Kann die Gruppe ihm vertrauen, während die Ideale von Birnam Wood auf die Probe gestellt werden? Können sie sich selbst trauen?

Eleanor Catton lässt in ihrem neuen Roman Welten aufeinanderprallen und greift gekonnt die Themen unserer Zeit auf. Mit Witz, filmreifem Plot und einem furiosen Finale legt die Booker-Preisträgerin einen Roman vor, der die Wucht der großen Shakespeare- Dramen mit einem feinem Gespür für die gesellschaftlichen Verwerfungen der Gegenwart vereint.

Eleanor Catton erhielt 2013 für ihren Roman »Die Gestirne« den renommierten Booker-Preis. Zuvor erschien ihr Roman »Anatomie des Erwachens«. Als Drehbuchautorin adaptierte sie »Die Gestirne« als TV-Serie und Jane Austens »Emma« als Kinofilm. Geboren in Kanada und aufgewachsen in Neuseeland, lebt sie nun in Cambridge, England.



Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

»Ist das ein Orden?«, fragte Mark Mulloy und kippte die gerahmte Fotografie so, dass mehr Licht darauf fiel. »Ich dachte, das wäre ein Herzschrittmacher.«

»Lass mal sehen«, bat Cathy. »Ich will das auch sehen.«

»Sie haben unterschiedliche Bezeichnungen«, rief Lady Darvish aus der Küche. »Der vorne drauf ist ein sogenannter Bruststern und der auf der Schärpe ein Badge.« Sie kam mit einer Flasche Champagner herein und reichte sie ihrem Mann, damit er sie öffnete.

»Ein Bruststern?«, fragte Mark. »Wie in diesen Erotikheftchen? Um die Möpse zu schmücken?« Er streckte affektiert seine Brust heraus und bedeckte seine Brustwarzen mit den Fingerspitzen.

»Oh, Mark«, seufzte Cathy gespielt verzweifelt.

Aber Sir Owen Darwish grinste. »Kumpel«, sagte er und zog die Metallfolie vom Flaschenhals, »du solltest dir eine anspruchsvollere Lektüre zulegen.«

»Kein Mensch sagt mehr Erotik«, meinte Cathy und schnitt eine Grimasse. »Oder?«

»Klar sagt man das noch. Erotikfilm?«

»Nein, das heißt jetzt Porno. Oder einfach Porn.«

Lady Darvish hatte die Unterhaltung nicht mitverfolgt. »Er trägt ihn auf seiner linken Sakkotasche«, fuhr sie fort. »Aber falls er stirbt und ich ihn überlebe, darf ich ihn tragen, allerdings dann rechts.«

»Entschuldige«, entgegnete Sir Owen. »Noch bin ich quietschlebendig. Hallo?«

Sie lächelte ihn über die flackernden Kerzen hinweg an. »Ich habe ja auch 'falls' gesagt.«

»Ich liebe diese kleinen Regeln«, meinte Cathy.

Mark war ein weiterer Scherz eingefallen. Er deutete auf die Krawatte, die Sir Owen auf dem Foto trug. »Und was soll die Schlinge um den Hals? Wie nennt man die?«

Sir Owen ließ den Korken knallen. Sie kannten die Mulloys schon eine Ewigkeit - ihre Kinder waren zusammen groß geworden. Aber tatsächlich waren vorrangig die Frauen befreundet, und manchmal ermüdete es ihn, dass er und Mark keine andere Art der Kommunikation gefunden hatten als sich gegenseitig in die Mangel zu nehmen. Die Frauen lenkten die Unterhaltung, lieferten Informationen, griffen bei Stille rettend ein, holten Requisiten, wie Jill das peinlicherweise mit der gerahmten Fotografie seiner Ordensverleihung getan hatte, und vereinbarten weitere Zusammenkünfte. Wenn die Männer einen Beitrag leisteten, nörgelten sie entweder über ungeheure Kosten oder prahlten mit raffinierten Einsparungen und wie diese ihnen gelungen waren. Sir Owen war sich recht sicher, dass es früher einmal anders gewesen war, aber vielleicht irrte er sich auch. Vielleicht fiel es ihm jetzt erst auf - nachdem die Kinder aus dem Haus waren. Es kam ihm jedenfalls so vor, als ob jede Essenseinladung nach dem gleichen Muster ablief: Am frühen Abend konkurrierten alle darum, besonders zurückhaltend zu sein, während sie später, wenn sie angeheitert genug waren, darum kämpften, wer die anzüglichsten Kommentare von sich gab.

»Jetzt mal ehrlich«, meinte Mark gerade zu Jill. »Sag uns die Wahrheit. Hält er sich für etwas Besseres? Ist es ihm zu Kopf gestiegen?«

»Mir ist es auf jeden Fall zu Kopf gestiegen«, erwiderte sie lachend. »Ich habe vor Kurzem einen Flug gebucht, und bei diesem Kästchen, ihr wisst schon, da, wo man eingeben kann, ob man einen Titel hat, dachte ich die ganze Zeit innerlich: 'Lady, Lady, Lady!' Und dann stand er gar nicht zur Auswahl! Ich war so enttäuscht!«

»Ich habe gehört, wie sie im Wohnzimmer immer wieder 'Fuck' gerufen hat«, erzählte Sir Owen. »Sie war wirklich laut. Ich bin sogar zu ihr gerannt, weil ich dachte, dass etwas Schlimmes passiert wäre.«

»Ist das vielleicht deine Art, ihm mitzuteilen, dass du in der richtigen Stimmung bist?«, fragte Mark. Er legte die hohlen Hände um seinen Mund. »Fuck!«

»Mark, lass das«, sagte Cathy und winkte mit beiden Händen in seine Richtung.

»Nein, er hat recht«, meinte Lady Darvish. »Genauso mache ich es.« Alle lachten.

Als das Gelächter abebbte, erkl