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Die Amazonas-Detektive (Band 4) - Ermittlungen im Nationalpark

Kinderkrimi, Detektivreihe in Brasilien für Mädchen und Jungen ab 9 Jahren | Antonia Michaelis

E-Book (EPUB)
2023 Loewe Verlag
272 Seiten; ab 9 Jahre
ISBN: 978-3-7320-2018-8

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Kurztext / Annotation
Die Zukunft liegt in unseren Händen Springende Flussdelfine, himmelhohe Baumriesen, Hausboote auf dem Amazonas: Rund um die Stadt Manaus wartet der Dschungel. Doch im Geheimen geschehen erschreckende Verbrechen ... Band 4 der spannenden Detektivreihe! Ein mysteriöser Brief von Ximenas verstorbenem Vater führt sie, Pablo und Davi in ein wildes Durcheinander aus bunten Paraden und verkleideten Menschenmengen. Hier sollen sie das Grab von Ximenas Vater finden - und einen geheimnisvollen Schatz. Doch die Kinder geraten in das Visier von Unbekannten, die verheerende Pläne in dem Nationalpark bei Rio de Janeiro verfolgen. Können die Amazonas-Detektive diesen verzwickten Fall lösen? Auf nach Rio! Tief im dichten brasilianischen Dschungel wartet der vierte Kriminalfall auf die Amazonas-Detektive. Eine spannende und unterhaltsame Detektiv-Reihe mit starker Umweltthematik für Jungs und Mädchen ab 9 Jahren rund um Klimaschutz, Umweltzerstörung,Kulturen, Brasilien, Regenwald und die Natur. Großartig erzählt von der unvergleichlichen Antonia Michaelis und mit coolen Schwarz-Weiß-Illustrationen von Kurzi Shortriver. Für Fans von Kirsten Boie und Annelies Schwarz. Der Titel ist bei Antolin gelistet.

Antonia Michaelis lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie an der Ostseeküste. Ihre Romane für Jugendliche und Erwachsene sind hochpoetische soziale Dramen, die den Leser an die Grenzen der Wahrnehmung und der Gesellschaft führen. Die Autorin war mit ihrem Jugendroman 'Der Märchenerzähler', der zahlreiche Ehrungen erhalten hat, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. In Madagaskar, wo sie mit ihrer Familie für zwei Jahre lebte, hat sie 2019 ein Schulprojekt für ärmste Kinder auf die Beine gestellt (les-pigeons.mg).

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

ERSTES KAPITEL, in dem ein Brief ankommt, der den Detektiven Rätsel aufgibt und sie mal wieder zu einer Reise aufbrechen

Ximena las den Brief vier Mal.

Sie wurde nicht schlau daraus.

Der Silberbaron wanderte hinter ihr in der Bibliothek auf und ab und stieß seinen Stock mit dem Silberknauf bei jedem Schritt mit einem Klicken auf den Boden.

»... an ihrem zehnten Geburtstag«, murmelte Ximena. »Warum an meinem zehnten Geburtstag? Und warum liegt er in Rio begraben, wenn sie ihn damals im Urwald ganz woanders ... entführt haben?«

»Ich weiß es nicht.« Der Silberbaron seufzte. »Ich weiß es nicht, mein Kind.«

Sie drehte sich zu ihm um und sah auf einmal, wie alt er war, dieser stets gut angezogene Herr mit seinem Stock: Die faltigen Hände, die er auf den Silberknauf gelegt hatte, zitterten. Er sah aus wie eine Figur aus brüchigem Papier, das im nächsten Lufthauch zerkrümeln und zu Staub zerfallen würde. Sie wollte nicht, dass er so aussah.

»Komm«, sagte sie. »Gehen wir an die frische Luft. In die Sonne. Diese Bibliothek ist auch wie ein Grab, hier kann man nicht denken.«

Eine halbe Stunde später saßen sie im schattigen grünen Hof eines Cafés unter Bäumen. Draußen in der Gasse summte das wirre Leben der Stadt Manaus vorüber. Nicht weit über den Dächern strahlte die Kuppel des alten Theaters golden und Ximena hörte die Hunde, die Autos, die Touristen, die Bettler, gedämpft durch den Schatten des ruhigen Hofs.

Der Silberbaron hatte die Hände jetzt um seine Kaffeetasse gelegt.

»Wie seltsam, dass du es warst, die mich in dieses Café geführt hat«, sagte er und lächelte. »Und dass du dich in der Stadt besser auskennst als ich. Du bist die Große jetzt, was? Früher war das anders. Du bist nie ohne deine Nanny irgendwo hingegangen.«

»Weil du mich in der Villa eingesperrt hast«, meinte Ximena. »Aber das ist jetzt wohl nicht mehr möglich, wo ich ein halbes Jahr im Urwald gelebt habe, ohne Villa und Wände und fließend Wasser.«

Sie grinste und der Silberbaron seufzte. »Ich habe immer noch Angst um dich. Und in letzter Zeit noch viel mehr. Diese Anrufe ... von Leuten, die sich nicht melden ... Ihr habt euch in zu viele Dinge eingemischt. Von wegen Amazonas-Detektive und den Wald retten. Es ist eine Sache, in der Zeitung aufzutauchen oder in diesem modernen Internet. Und eine ganz andere, wenn Leute einen bemerken, die sich gestört fühlen. Ihr wärt nicht die Ersten, die einfach verschwinden.«

»Aber das hier ist kein Brief von jemandem, der uns loswerden will«, sagte Ximena mit fester Stimme und kippte ihren Saft herunter wie Schnaps. Wie eine echte Detektivin eben. »Es ist ein Brief von jemandem, der meinen Vater gekannt hat. Der ihm versprochen hat, diesen Brief zu meinem zehnten Geburtstag zu schreiben, damit ich endlich sein Grab besuche.«

Der Silberbaron kniff die Augen zusammen. »Und wenn nicht? Wenn es eine Falle ist?«

Pablo bekam den Anruf, als er auf dem Turm der kaputten Villa saß und hauptsächlich nichts tat. Er überlegte, ob es sich lohnte, etwas zu tun. Zum Beispiel ein paar Touristen durch die Stadt zu führen, die ihm vielleicht Geld gaben. Er war hungrig, wie immer, aber in letzter Zeit hatte er zu nichts Lust. Er verschlief halbe Tage, da es ihm einfacher schien, den Hunger wegzuschlafen als zu arbeiten. Er saß nachts unter den Sternen und grübelte.

Er verließ den Turm immer seltener.

Die Wahrheit war - er vermisste Ximena und Davi. Er vermisste ihre Abenteuer.

Seitdem Ximena bei ihrer Mutter im Regenwald lebte, war nichts Aufregendes mehr passiert.

Aber dann - dann kam der Anruf. Da Pablo kein Telefon besaß, kam der Anruf in Form von Miguel, der immerhin erwachsen und Student war. Der hatte natürlich ein Handy.

Und jetzt stand er unten und rief zu ihm hoch: »Paaablo!