Buchhandlung Schachtner

Suche

BeethovenOverlay E-Book Reader

Beethoven

Von allem mehr | Peter Wehle

E-Book (EPUB)
2020 Amalthea Signum Verlag Gmbh
Auflage: 1. Auflage
256 Seiten
ISBN: 978-3-903217-51-5

Rezension verfassen

€ 17,99

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
  • Als Hardcover erhältlich
Kurztext / Annotation
'Ich schreibe lieber 10 000 Noten als einen Buchstaben.' Ludwig van Beethoven Gigant, Titan, Revolutionär - die Liste von Beethoven-Superlativen ist lang. Dabei sind sein Leben und Werk viel zu faszinierend, um hinter ihrem eigenen Mythos verborgen zu bleiben. Musikwissenschaftler und Psychologe Peter Wehle bringt den Lesern den weltberühmten Komponisten auf humorvoll-charmante Weise näher. Er erzählt von der außergewöhnlichen Begabung des jungen Beethoven, seinen Glanzjahren in der Wiener Gesellschaft und zahlreichen Liebschaften bis hin zu den von Taubheit und gesundheitlichen Problemen geprägten letzten Jahren. Beethovens komplexe Psyche verliert er dabei ebenso wenig aus den Augen wie dessen Neigung zu vielerlei Extremen: ein mitreißendes Beethoven-Porträt für Kenner und alle, die es werden wollen. Mit zahlreichen Abbildungen

Peter Wehle, DDr., geboren in Wien, ist der Sohn des 1986 verstorbenen Autors, Kabarettisten und Komponisten Peter Wehle. Ab seinem fünften Lebensjahr stand er auf verschiedenen Konzertbühnen, daneben zahlreiche Radio- und Fernsehaufnahmen. Seit 2005 auch als Autor tätig, veröffentlichte der Musikwissenschaftler und klinische Psychologe sowohl Kriminalromane als auch informativ-amüsante Biografien über Mozart, Haydn und Mahler.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

VERSAGER UND OPFER

Das berühmte Bonmot "Früher war ich der Sohn meines Vaters, jetzt bin ich der Vater meines Sohnes" von Abraham Mendelssohn Bartholdy hätte auch von Johann van Beethoven - des alten Ludwig Sohn, des jungen Ludwig Vater - stammen können. Vielleicht wäre es ihm ja tatsächlich eingefallen, wenn nicht der in Bonn allseits geschätzte Vater auch privat so tonangebend gewesen wäre.

Oder sein Ältester nicht so elendiglich begabt gewesen wäre?

Oder der Alkohol nicht so widerwärtig allgegenwärtig gewesen wäre?

Sohn, Vater, Ehemann ... und Versager.

Oder doch nur Opfer widriger Umstände?

Johann van Beethoven war vieles, ein wie auch immer erfolgreicher Zeitgenosse war er nicht.

Als er 1740 auf die Welt kam, hatten seine Eltern bereits zwei Kinder begraben, ihre Hoffnungen ruhten nun auf seinen - schmalen - Schultern. Johanns wohlklingende Stimme und seine Musikalität entsprachen den elterlichen Erwartungen, der Vater unterrichtete ihn in Gesang und Klavier. Nach kurzer Zeit in einem Gymnasium bestimmte ihn sein Vater zum Dienst in der Hofmusik. Ab zwölf sang er im kurfürstlichen Chor, mit 16 Jahren erhielt Johann van Beethoven aufgrund "zu der Singkunst habenden Geschicklichkeit, auch darin bereits erworbenen Erfahrung" sein Dekret als Hofmusikus - eine Position, die ihm ein Zusatzeinkommen als Musiklehrer ermöglichte.

Die finanzielle Situation erlaubte ihm nun, den nächsten Schritt in ein selbstständiges Erwachsenenleben zu tun. 1767 heiratete Johann van Beethoven Maria Magdalena Leym, die trotz ihrer 20 Jahre bereits ein, wenn auch ebenso tragisches wie ehrenhaftes, Vorleben gehabt hatte. Die Tochter des acht Jahre davor verstorbenen Oberhofkochs der Kurfürsten zu Trier hatte 1763 einen kurfürstlichen Kammerherrn (eine Mischung aus Chefbutler und Head of Backoffice) geehelicht, war aber bereits knapp zwei Jahre später Witwe geworden.

Ludwig van Beethoven senior war über die Wahl seines Sohnes gar nicht erfreut - die Leymische sei doch wirklich keine standesgemäße Ehefrau. Wie konnte Johann nur die Tochter eines Oberhofkochs ... also nein, wirklich nicht!

Dass in der damaligen Zeit die Position eines - noch dazu kurfürstlichen - Chef de Cuisine der eines Hofkapellmeisters durchaus gleichgestellt war, schien Ludwig van Beethoven senior in diesem Moment heftiger Ablehnung vergessen zu haben.

Eine mögliche Erklärung dieser unberechtigten Mischung aus gesellschaftlichem Dünkel und hofkapellmeisterlichem Poltern könnte jedoch in seiner Angst um den eigenen Familienstatus gelegen sein. Zwar war und blieb er der Vorgesetzte seines Sohnes, aber er mochte wohl gewusst haben, dass er bei wesentlichen Entscheidungen gegen den Einfluss einer bereits eheerprobten Schwiegertochter keine Chance haben würde.

Da sein Sohn aber auf seiner Wahl beharrte, war Ludwig van Beethoven senior klug genug, nachzugeben. Erst recht, da seine zukünftige Schwiegertochter "eine schöne schlanke Person" von ziemlicher Größe mit einem länglichen Gesicht, einer etwas gebogenen Nase und ernsthaften Augen gewesen sein soll. Zumindest, wenn man den Schilderungen von Gottfried Fischer, dessen Eltern die Vermieter der Familie Beethoven waren, Glauben schenken darf.

Und sehr ernst sei sie gewesen. Cäcilia, Gottfrieds um 18 Jahre ältere Schwester, "wußte sich nie zu erinnern, daß sie Madam van Beethoven hätte lachen sehen, immer war sie ernsthaft". Abgesehen davon gab es über ihren Charakter nur zarte Andeutungen: Fromm, sanft und gutmütig, aber auch aufbrausend sei sie gewesen. Und trotzdem habe sie sich im sozialen Umgang sehr geschickt gezeigt und den Haushalt sparsam geführt.

Es blieb ihr, angesichts von sieben Geburten und eines Immer-mehr-Alkoholikers, wohl nic