Buchhandlung Schachtner

Suche

Europa vor der EntscheidungOverlay E-Book Reader

Europa vor der Entscheidung

Warum ein geeinter Kontinent unsere Zukunft ist | Hannes Androsch; Johannes Gadner; Bettina Poller

E-Book (EPUB)
2019 Christian Brandstätter Verlag
Auflage: 1. Auflage
336 Seiten
ISBN: 978-3-7106-0371-6

Rezension verfassen

€ 22,99

in den Warenkorb
  • EPUB sofort downloaden
    Downloads sind nur in Österreich möglich!
  • Als Hardcover erhältlich
Kurztext / Annotation
Noch ein Buch über die politische Krise in Europa? Im Gegenteil: Dieses Buch klärt auf, warum nur ein reformiertes, politisch gestärktes Europa in der Lage sein kann, die globalen Herausforderungen unserer Gegenwart erfolgreich zu bewältigen.

Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind gewaltig: von der Klimakatastrophe über den neuen (alten) Nationalismus bis zum geopolitischen Wettbewerb zwischen China und den USA. Mithilfe präziser Rückblenden in die ideengeschichtlich prägenden Momente der europäischen Geschichte gelingt es den Autoren, jenseits von Plattitüden der Sonntagsreden überzeugend darzulegen, warum es ein geeintes Europa geben muss - oder es kein Europa mehr geben wird.

Ein mit Fakten gespicktes, mitreißend geschriebenes Manifest für die Gestaltung der Zukunft unseres politischen Lebensraums.

Dr. Johannes Gadner ist stv. Geschäftsführer des Österreichischen Rates für Forschung und Technologieentwicklung. Er war mehrere Jahre im Bereich der sozialwissenschaftlichen Forschung an der Universität Wien, der Universität Innsbruck und dem University College London (UCL).

Dr. Hannes Androsch war Finanzminister und Vizekanzler in der Ära Kreisky, Generaldirektor der CA und ist heute als Industrieller tätig. Er ist ein gefragter Kommentator zum Zeitgeschehen sowie Herausgeber und Autor. Zuletzt im Brandstätter Verlag erschienen: Zukunft. Erkennen - Gestalten (2018).

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

EINLEITUNG

"Auch in schwierigen Zeiten gibt es
eine gewisse Pflicht zur Zuversicht."

IMMANUEL KANT

"United we stand, divided we fall."

DONALD TUSK

"Nur gemeinsam ist Europa stark."

HANNES ANDROSCH

Bereits Mitte der 1980er-Jahre konstatierte der deutsche Philosoph Jürgen Habermas angesichts der globalen Entwicklungen in einer zunehmend vernetzten Welt eine neue Unübersichtlichkeit sowie die Erschöpfung utopischer Energien.1 Mehr als 30 Jahre später hat die Komplexität unserer Welt noch weiter zugenommen und ist zudem fixer Bestandteil unseres Alltags. In gleichem Ausmaß aber, wie die Unübersichtlichkeit größer geworden ist, hat die Bedeutung utopischer Entwürfe und großer, visionärer Erzählungen abgenommen.

Dabei hatte es wenige Jahre nach Habermas' Feststellung ganz anders ausgesehen. Schon unmittelbar nach dem Fall des Eisernen Vorhangs war die Rede vom "Ende der Geschichte"2. Euphorischer Optimismus machte sich breit, der die hegemoniale Dichotomie zwischen Ost und West für endgültig überwunden erklärte und davon überzeugt war, dass sich die Prinzipien des Liberalismus und damit auch Demokratie und Marktwirtschaft ein für allemal global durchsetzen würden. Die Vorstellung einer geeinten, freien und demokratischen Welt unter dem alleinigen Führungsanspruch der USA - sowohl in wirtschaftlicher wie in militärischer Hinsicht - hatte Hochkonjunktur. Inzwischen ist von dieser optimistischen Perspektive nur wenig übrig, und der Rückblick zeigt, dass sie schon damals global betrachtet bei Weitem nicht so attraktiv war, wie im Westen vermutet.3

Das heute vor allem in westlichen Gesellschaften4 dominierende Unbehagen speist sich aus einer unübersichtlich gewordenen Welt, einer aufgewühlten und aus den Angeln geratenen Welt voller Umbrüche und Umwälzungen. Unsere Gegenwart ist gekennzeichnet durch Umweltverschmutzung und Klimawandel, durch explosives Bevölkerungswachstum einerseits und schrumpfende, alternde Gesellschaften andererseits, durch ungelöste Probleme der Weltwirtschaft und des Finanzwesens, und nicht zuletzt durch eine Vielzahl an Kriegen und Konflikten, die nicht lösbar erscheinen. Unsere Zeit ist aber auch gekennzeichnet durch eine unvergleichliche Verbesserung des Lebensstandards großer Teile der Menschheit sowie bis dato ungeahnte Chancen, die der wissenschaftliche, medizinische und technologische Fortschritt eröffnet. Diese Paradoxie des Fortschritts hat dazu geführt, dass tiefgreifende Veränderungen an der Tagesordnung und alte Gewissheiten brüchig geworden sind. Gleichzeitig greifen einfache Lösungsansätze nicht mehr.

Die Erfolge im Bereich von Medizin, Hygiene und Nahrungsmittelversorgung haben zu einem beispiellosen Bevölkerungswachstum geführt. Lebten im Jahr 1500 rund 500 Millionen und um 1800 rund eine Milliarde Menschen auf der Erde, sind es heute bereits mehr als sieben Milliarden. Die UNO geht davon aus, dass bis zum Jahr 2030 jährlich rund 83 Millionen Menschen geboren werden. Aufgrund der gleichzeitig steigenden Lebenserwartung werden laut UN-Prognosen bis 2050 rund 9,7 Milliarden und bis 2100 sogar über elf Milliarden Menschen auf der Erde leben. Das bleibt nicht ohne Folgen, denn eine wachsende Weltbevölkerung erhöht den Druck auf die ohnehin bereits knappen Ressourcen wie Wasser, Nahrung oder Energie und befeuert zudem den Klimawandel und die Umweltverschmutzung. Doch auch der Flächendruck steigt, denn eine wachsende Bevölkerung benötigt mehr Siedlungsraum sowie Acker- und Weideland.

Umweltverschmutzung, Klimawandel und die Ausbeutung von Ress