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Wissenschaft ist das, was auch dann gilt, wenn man nicht dran glaubtOverlay E-Book Reader

Wissenschaft ist das, was auch dann gilt, wenn man nicht dran glaubt

Das große Jubelbuch der Science Busters | Science Busters

E-Book (EPUB)
2022 Carl Hanser Verlag München
Auflage: 1. Auflage
336 Seiten
ISBN: 978-3-446-27686-4

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Kurztext / Annotation
15 Jahre Wissenschaft, 15 Jahre Lachen, bis der Bauch weh tut: Die Science Busters feiern ihr großes Jubiläum
Sechs Bücher, 50 Live-Programme, 120 TV-Shows und 800 Radiokolumnen: Seit 15 Jahren zerren die Science Busters die Wissenschaft auf die große Bühne. Gestartet als 'schärfste Science-Boygroup der Milchstraße', stehen sie heute als 'Kelly Family der Naturwissenschaften' im Rampenlicht. Ob Pandemie, Klima oder Verschwörungsmythen - nie war Wissenschaftserklärung mit Humor wichtiger als heute. In ihrem großen Jubelwälzer klären die Science Busters ein für alle Mal: Warum gilt Wissenschaft auch dann, wenn man nicht dran glaubt? Was kostet die Klimakatastrophe in Bitcoin? Hilft Duschen gegen Ausländerfeindlichkeit? Und müssen auf dem Passfoto von Schwarzen Löchern auch beide Ohren zu sehen sein? Die Science Busters feiern - und sind bereit für 15 weitere Jahre Bühnenexplosionen im Dienst der Wissenschaft!

Die Science Busters sind längst Kult. Seit ihrer Gründung 2007 servieren sie Wissenschaft für alle, gastieren mit ihren Wissenschaftskabarett-Shows in Theatern im gesamten deutschsprachigen Raum und sind in Fernsehen und Radio präsent. Für ihr Kabarettprogramm erhielten sie den Deutschen Kleinkunstpreis sowie den Salzburger Stier. Ihre Bücher Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln und Das Universum ist eine Scheißgegend wurden als Wissensbücher des Jahres ausgezeichnet.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Einleitung

Im 7. Jahrhundert v. u. Z. stritt sich der griechische Bauer Hesiod mit seinem Bruder Perses. Der wollte schnell reich werden und nicht, wie Hesiod, sein Geld durch harte landwirtschaftliche Arbeit verdienen. Und wie man das eben so macht unter streitenden Bauernbrüdern, dachte sich Hesiod mal eben 828 Hexameter aus, um dem unwilligen Bruder seinen fehlerhaften Lebenswandel in Form des Lehrgedichts Werke und Tage vorzuhalten. Und erklärte ihm darin auch gleich die Ordnung des Kosmos und die Geschichte der Menschheit. Danach ist sehr viel Geschichte passiert, und 2007 wurden folgerichtig die Science Busters gegründet.

Das ist, zugegebenermaßen, keine vollständige Geschichte der Wissenschaftskommunikation.*1 Aber wenn man davon ausgeht, dass die Science Busters deren Höhepunkt darstellen, und anders ist es eigentlich kaum denkbar, dann verpasst man auch nicht viel, wenn man all das ignoriert, was vor uns gekommen ist. Konzentrieren wir uns also auf den Ursprung der Science Busters.

Von der Science Boygroup zur Kelly Family der Naturwissenschaften - Prequel and early years

Ziemlich genau 13,8 Milliarden Jahre nach dem Urknall, ob der an einem Donnerstag war oder Freitag, da gehen die Quellen auseinander, ist Heinz Oberhummer emeritiert worden.

Davor war er Assistenzprofessor an der TU Wien für Theoretische Physik, Astrophysik, Teilchenphysik, Didaktik der Physik, Kosmologie und noch manches mehr, wenn man davon ausgeht, Fachkraft zu sein, nur weil man auf einem wissenschaftlichen Paper als Autor oder Co-Autor geführt wird. Der russische Regisseur Andrei Tarkowski lässt in seinem Film Nostalghia die Hauptdarstellerin sinngemäß sagen, mit manchen Männern gehe man nur deshalb ins Bett, damit sie endlich zu reden aufhörten. So war es bei Heinz Oberhummer sicherlich nicht, aber man könnte schon mutmaßen, dass er überall so lange lästig war, bis er irgendwo Professor geworden ist. Emeritiert worden ist er schließlich als Professor für Theoretische Physik, möglicherweise, weil dort der Andrang am geringsten war. Jedenfalls kann der Tag der Pensionierung als offizieller Startschuss gelten, nach dem sich ein paar Tausend Billiarden menschliche Zellen auf den Weg gemacht haben, das zu werden, was in den letzten 15 Jahren als Science Busters von sich reden gemacht hat. Wenn man so möchte, ist also das österreichische Beamtendienstrecht mitschuldig daran, dass die schärfste Science Boygroup der Milchstraße das Licht der Welt erblickt hat.

Denn während seiner Laufbahn als Universitätsprofessor hatte sich Heinz Oberhummer gehütet, populärwissenschaftlich auffällig zu werden. Forschen, ja bitte, Lehren, wenn es sein muss, aber populärwissenschaftliche Vorträge halten, das sieht der Gesetzgeber nicht vor. Wer für so was Zeit hat, der kann nicht genug forschen und folglich auch nicht publizieren und Karriere machen.

Den Menschen, mit deren Geld ein Großteil der Forschung finanziert wird und die letztlich von den Ergebnissen auch profitieren sollen, zu erklären, was genau man herausgefunden hat und wie toll das sei, galt an den Universitäten viele Jahrhunderte lang als reine Zeitverschwendung. Noch Florian Freistetter, der 2014 zu den Science Busters gestoßen ist, hat erlebt, dass ihn ein Vorgesetzter an einer deutschen Universitäts-Sternwarte gerügt hat, weil er in seiner Freizeit zu viele Blogartikel verfasst hatte. Dadurch könnte in der Öffentlichkeit der Eindruck entstehen, an der Uni würde nicht ordentlich gearbeitet, sondern er, Freistetter, würde mit Steuergeldern dafür bezahlt, schlichte Aufsätze zu tippen, die alle verstehen können. Anstatt zu forschen. Was solle denn die Öffentlichkeit glauben, was auf einer Uni passiere!