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Die großen Fragen des AlternsOverlay E-Book Reader

Die großen Fragen des Alterns

Seelisch im Gleichgewicht bleiben - Dem Leben spielerisch begegnen - Das Glück im Tun finden | Wolfgang Schmidbauer

E-Book (EPUB)
2022 Ecowing
Auflage: 1. Auflage
288 Seiten
ISBN: 978-3-7110-5332-9

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Kurztext / Annotation
Wie wir lernen, gelassen älter zu werden Wie gehen wir damit um, dass wir älter werden? Was können wir schon weit vor der Rente tun, um uns darauf vorzubereiten? Der renommierte Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer hat sich den großen Fragen des Alterns angenommen. Er packt die Probleme am Schopf und zeigt auf, wie wir unseren Ängsten begegnen und die Lebensqualität im Alter bewahren können! - In Würde altern: Wie kann ich das Unausweichliche akzeptieren? - Kann ich mich mit meinem alternden Körper befreunden? - Lebensfroh im Alter: was zu einem positiven Lebensgefühl beiträgt - Wie bleibt die Erotik im Alter lebendig? - Das Leben genießen: So erreiche ich die »alterslosen Inseln«! Glücklich alt werden: Selbstvergessenheit hilft! Wolfgang Schmidbauer weiß, wovon er spricht. Die Lebensphase Alter kann Unsicherheiten und Ablehnung hervorrufen. Auch er selbst hat, obwohl vom Fach, so lange wie möglich die Auseinandersetzung mit dem eigenen Älterwerden gescheut. Dabei ist die Lebensmitte der ideale Zeitpunkt, die Weichen positiv zu stellen und uns auf die Veränderungen im Alter vorzubereiten. Den Herausforderungen spielerisch zu begegnen und immer im Tun zu bleiben, hilft. Wie es uns gelingen kann, mit unseren Ressourcen bewusster umzugehen, erklärt Schmidbauer kenntnisreich. Sein Buch unterstützt uns dabei, weder jung noch alt, sondern einfach im Einklang mit uns selbst zu sein!

Wolfgang Schmidbauer, geboren 1941 in München, ist einer der bekanntesten Psychoanalytiker Deutschlands. Er promovierte 1969 im Fach Psychologie. Seit 1973 ist er Psychoanalytiker in privater Praxis, Lehrtherapeut, Journalist und Autor zahlreicher viel beachteter Bücher. Schmidbauer lebt in München und in Dießen am Ammersee.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

EINLEITUNG

Beim Wandern habe ich eine Abzweigung verpasst, die Markierungen stimmen nicht mehr, ein ungutes Gefühl macht sich breit. Weitermarschieren, wird schon gut gehen? Oder umkehren und herausfinden, wo der Fehler steckt? Um das zu entscheiden, muss ich erst einmal stehen bleiben und mich orientieren. Für solche Momente im Lebensweg ist dieser Text gedacht.

Arbeiten und lieben können ist Sigmund Freuds lakonische Definition der seelischen Gesundheit. In Beruf und Beziehung ist es gut, auf einem Weg zu bleiben, der beide Fähigkeiten erhält, die Freude an der Arbeit und die an der Liebe. Das gilt das ganze Leben lang, gewinnt aber im Alter an Bedeutung. Es wird dann schwieriger, Fehler zu korrigieren. Klüger wäre es gewesen, sie nicht zu machen.

Das psychische Feld, in dem sich Alter und Jugend überschneiden, beginnt bei einem Leistungssportler mit fünfundzwanzig Jahren, bei anderen erheblich später. In diesem Feld können sich neue Ansätze ergeben, neue Entwicklungen beginnen. Die körperliche Basis des Selbstgefühls stellt das Ich in jedem Fall vor die Aufgabe, sich damit abzufinden, dass die Spielräume enger geworden sind. Künftig besteht die Aufgabe darin, standzuhalten und nicht unter ein erreichtes Niveau zu sinken, was ebenso viel Energie beanspruchen wird wie die Steigerung der Leistung in jungen Jahren.

Früher oder später hören wir den Spruch: Das einzige Mittel gegen Altwerden besteht darin, jung zu sterben. Er stellt sich in seiner drastischen Banalität den Rezepten in den Weg, die mit dem Schlagwort forever young einem vielleicht noch älteren Mythos huldigen: Es gibt irgendwo einen Ort, wo göttergleiche Gestalten in ewiger Jugend leben. Wer sich gesund ernährt, Sport treibt und rechtzeitig, aber auch regelmäßig den plastischen Chirurgen aufsucht, nähert sich diesen Unsterblichen.

Säugetiere beginnen zu altern, sobald sie erwachsen sind; wir Menschen machen da keine Ausnahme, was den Körper angeht, wohl aber in der Art, wie wir dieses Geschehen erleben. Wir wissen vom Altwerden, und sobald wir erwachsen sind, ist uns auch klar, dass es uns bevorsteht. Auf der anderen Seite ist nur ein Teil unserer Psyche von Reifungsprozessen beeinflussbar; ein nicht weniger wichtiger Teil bleibt ewig jung. Wir können uns ewig jung denken, wir haben Anlass dazu, denn auch ein Achtzigjähriger kann sich verlieben oder, alltäglicher, »kindisch« freuen, wenn ihm etwas geglückt ist.

Ein Kind idealisiert das Leben eines »Großen«;Erwachsene aber tun gut daran, diese Idealisierung infrage zu stellen, denn sie begründet einen gefährlichen Prozess, der uns hier in seinen vielen Facetten beschäftigen wird: die manische oder auch optimistische Abwehr, die sich mit dem Bild einer idealisierten, ewigen Stärke und Jugend verbindet und uns blind macht für einen realistischen Umgang mit uns selbst und unseren Mitmenschen. Wenn die manische Abwehr zusammenbricht und wir erkennen müssen, dass wir nicht so stark, sicher und unverwundbar sind, wie wir es uns eingebildet haben, empfinden wir heftige Angst, Leere und Mutlosigkeit, fühlen uns im Bett nicht wohl und fürchten doch, es zu verlassen. Es ist schwierig, aus solchen Zuständen herauszukommen, die sich in der modernen Gesellschaft häufen. Denn die Depression lähmt auch die Mittel, die das Ich bräuchte, um sie zu bezwingen.

Möglich ist es jedoch, die manische Abwehr zu erkennen und ihr den kritischen Blick auf ihre Verblendung entgegenzusetzen. Das haben Künstler, Komiker und jene Kinder schon immer getan, die als Einzige wagten, den Kaiser nackt zu sehen. Nicht die Prediger des Erhabenen schützen uns vor der Depression, sondern die Kritiker, die Spötter, die Zyniker. Sie warnen uns vor dem Sirenengesang der Verleugnung.

Eine technische Lösung, die den Menschen zum »Prothesengott« (das Wort prägte Freud) macht, kettet ihn in eben dem Versprechen, es aufzuhalten, an das Alter. Wer