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Dicke Biber

Ein Naturschutz-Krimi | Bettina Balàka

E-Book (EPUB)
2021 Leykam Buchverlag
Auflage: 1. Auflage
264 Seiten; ab 8 Jahre
ISBN: 978-3-7011-8227-5

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Kurztext / Annotation
Biber auf dem Vormarsch! Sommerferien in den Donauauen? Picos Eltern haben den All-Inclusive-Urlaub am Mittelmeer abgesagt und beschlossen, in einer modrigen Hütte nahe dem Naturschutzgebiet zu hausen. Mücken statt Meeresgischt, Ruderboot statt Speedboat und 'Lackelwasser' statt Pool-Landschaft. Die schlimmsten Sommerferien aller Zeiten sind vorprogrammiert. Zum Glück gibt es die Nachbarstochter Juanita, mit der Pico die Gegend erkundet. Nachmittags pirschen sie durch die Donauauen und entdecken neben Kormoranen und rabiaten Hirschkäfern auch Biber, die sie sich in der Nachbarschaft ziemlich unbeliebt machen. Sie fällen Bäume, stehlen Karotten und haben zu guter Letzt sogar Picos Hausfasan auf dem Gewissen. Es wundert also wirklich niemanden, als eines Tages Flumy, das älteste Biber-Männchen, erschlagen im Gebüsch aufgefunden wird. Doch wer war der Täter? Verdächtig ist so gut wie jeder. Pico und Juanita beschließen, den Schuldigen zu fassen.

Bettina Balàka,1966 in Salzburg geboren, schreibt seit rund 30 Jahren Bücher über Geschichte, Tiere und die Natur. Anfang der 1980er Jahre sah sie in Kanada zum ersten Mal Biber und ihre mächtigen Bauten. Der in den Donauauen seit 1863 ausgerottete Biber wurde da gerade erst wieder angesiedelt. Mit ihrem Hund Bubi streift Bettina Balàka fast täglich durch die Wildnis und freut sich an den Spuren - und manchmal am Anblick - der nun wieder heimischen Biber.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

»Windfall profit« nannte es Picos Vater, als sie das Sommerhaus bekamen. »Windfall« bedeutete Fallobst, erklärte er, also vom Wind herabgeschütteltes Obst, und »Windfall profit« war ein völlig unerwarteter Vermögenszuwachs. Wie ein wunderschöner, perfekter reifer Apfel, der einem plötzlich vor die Füße fällt. Picos Vater unterrichtete Wirtschaftswissenschaften an der Universität, was bedeutete, dass er sich mit Geld auskannte, ohne selbst allzu viel davon zu verdienen. Picos Mutter arbeitete als Kundenbetreuerin bei einer Bank, sodass für sie das Gleiche galt. Das Sommerhaus hatten sie ihr zu verdanken, beziehungsweise der Tatsache, dass sie sich, wie ihr Picos Vater gerne vorgehalten hatte, immer in die Angelegenheiten anderer Leute einmischte. Nun hielt er es ihr nicht mehr vor.

Die Geschichte war die, dass Picos Mutter Tag für Tag, wenn sie um halb acht in der Früh mit Picos kleiner Schwester Mariechen an der Hand die Wohnung verließ, am Gang auf die alte Frau Sebereisen traf und ein paar Worte mit ihr wechselte. Meistens ging es um Dinge wie die Schäbigkeit der Bepflanzung im Hof, die Schweinehaftigkeit des Reinigungsdienstes und die ständig drohende Gefahr von Einbrüchen in den Kellerabteilen.

Eines Tages aber war Picos Mutter um halb acht in der Früh mit Mariechen an der Hand auf den Gang getreten, und Frau Sebereisen war nicht dagestanden. Irritiert von dieser unerwarteten Abwesenheit klingelte und klopfte Picos Mutter minutenlang an Frau Sebereisens Tür und rief dazu: »Frau Seeeebereisen! Guten Moooorgen!« Doch es rührte sich nichts. Schließlich ging Picos Mutter in die eigene Wohnung zurück, um ihren Mann zu informieren und die Polizei zu rufen. Picos Vater, der gerade Pico zur Eile antrieb, sagte, man könne doch unmöglich Frau Sebereisens Wohnung aufbrechen lassen, nur weil Frau Sebereisen irgendwo auswärts übernachtete oder sich entschlossen hatte, einen Morgenspaziergang zu machen. Picos Mutter sagte: »Auf deine Verantwortung!«, und so wurde nichts unternommen.

Am Abend läutete Picos Mutter wieder an Frau Sebereisens Tür und behauptete, »leises Stöhnen« zu hören. Ehrlich gesagt war Pico zu diesem Zeitpunkt ebenfalls der Meinung, dass seine Mutter fantasierte. Jedenfalls sagte Picos Vater, er mache da nicht mit, die arme Frau Sebereisen sitze vermutlich mit ein paar anderen fidelen Pensionisten beim Heurigen und werde sich schön bedanken, wenn sie nach ihrer Rückkehr die Polizei in ihrer Wohnung vorfand. Also wurde weiter nichts getan.

Am nächsten Morgen um halb acht in der Früh war wieder keine Frau Sebereisen am Gang und Picos Mutter alarmierte die Behörden. Frau Sebereisens Wohnung wurde aufgebrochen und Frau Sebereisen blutend und röchelnd unter einer Leiter auf dem Boden liegend gefunden. Wie sich herausstellte, war sie auf die Leiter geklettert, um die brennende Glühbirne in der Deckenlampe mit einem nassen Fetzen abzuwischen, woraufhin die Glühbirne zersprang und Frau Sebereisen in Scherbenform ins Auge flog. Frau Sebereisen stürzte von der Leiter, schlug sich im Fallen die Stirn an der Tischkante auf und brach sich den rechten Oberschenkel.

Picos Vater war natürlich fix und fertig, weil Frau Sebereisen durch seine Schuld einen ganzen Tag und eine ganze Nacht in Todesangst auf dem Boden liegen hatte müssen. Er besuchte sie täglich im Spital mit riesigen Blumensträußen und Stapeln von Klatschzeitschriften und in rosarotes Papier eingeschlagenen Päckchen aus Frau Sebereisens Lieblingskonditorei. Frau Sebereisen sagte, sie werde es Picos Mutter nie vergessen, dass sie ihr das Leben gerettet habe. Picos Mutter sagte: »Aber das hätte doch jeder getan«, wobei sie Pico, der sich ebenfalls an Frau Sebereisens Krankenlager langweilen musste, einen Blick zuwarf, der wohl bedeuten sollte: Daraus kannst du etwas lernen.

Jedenfalls, am Ende des Ganzen hatte Frau Sebere