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The Girls I've Been

Du glaubst, du kennst mich? Falsch gedacht. | Vielschichtig, atemlos, cool - ein absoluter Ausnahme-Thriller | Tess Sharpe

E-Book (EPUB)
2021 Carlsen Verlag Gmbh
Auflage: 1. Auflage
448 Seiten; ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-646-93453-3

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€ 9,99

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Kurztext / Annotation
Furiose Unterhaltung für Fans von »One of Us Is Lying« - demnächst auch als Netflix-Film mit Millie Bobby Brown (»Stranger Things«) Meine Hände schwitzen. Ich kralle die Finger zusammen - Gott, wie lang geht das jetzt? Zwei Minuten? Fünf? Die Zeit verhält sich seltsam, wenn du auf dem Boden liegst und ein Typ mit einer Knarre vor deinem Gesicht herumfuchtelt. Rebecca, Samantha, Haley, Katie, Ashley - Nora musste schon viele Mädchen sein. Denn sie ist die Tochter einer Trickbetrügerin, die mit ihrer Hilfe kriminelle Saubermänner ausnimmt. Mit zwölf gelingt Nora die Flucht aus diesem Leben. Doch fünf »normale« Jahre später holt die Vergangenheit sie ein, als sie mit ihren besten Freunden Wes (ihr Ex) und Iris (ihre neue Liebe) in einen Banküberfall gerät. Die brutalen Gangster erwarten keinen Widerstand. Nichts hat sie auf Nora vorbereitet - oder auf die Tricks, die sie und ihre Alter Egos auf Lager haben. Ein raffiniertes Katz-und-Maus-Spiel beginnt. Diese Story hat viele Facetten: ein hochspannender Thriller zum Mitfiebern. Eine atemlose Escape-Story, die ständig Haken schlägt. Und ein vielschichtiger Coming-of-Age-Roman mit einer faszinierenden, coolen Protagonistin. »Ein fesselnder, explosiver und überzeugender Thriller.« Kirkus Reviews, Sternchenrezension

Tess Sharpe wurde in einer Berghütte geboren und wuchs mit ihrer Punkrocker-Mutter im ländlichen Kalifornien auf. Heute lebt sie irgendwo in den Backwoods zusammen mit einem Hunderudel und einer wachsenden Kolonie Katzen, ist Herausgeberin einer Anthologie und hat mehrere preisgekrönte Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geschrieben.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

2

9.12 Uhr (15 Sekunden in Gefangenschaft)

Der Bankräuber - ein Weißer, etwa eins achtzig, braune Jacke, schwarzes T-Shirt, rote Basecap, blasse Augen und Brauen - brüllt: »ALLE AUF DEN BODEN!«, typisch Bankräuber eben. Wir werfen uns hin. Als wären alle hier in der Bank Marionetten und er hätte unsere Schnüre gekappt.

Ein kantiger Klumpen Angst drückt mir auf den Bauch, die Brust, die Kehle, eine Sekunde lang bekomme ich kaum Luft. Er brennt und presst sich in mein weiches Inneres, ich will husten, habe aber Angst, dass ich damit seine Aufmerksamkeit auf mich ziehe.

Das darfst du auf keinen Fall. Ich weiß das, weil ich nicht zum ersten Mal in dieser Lage bin. Einen Banküberfall habe ich zwar noch nie erlebt, aber manchmal habe ich das Gefühl, vom ersten Atemzug an immer in der Schusslinie gestanden zu haben.

Wenn jemand eine Knarre auf dich richtet, ist das nicht wie im Film. In den ersten Sekunden gibt es keinen Mut und keine Tapferkeit. Du hast einfach Angst, Angst bis in die Knochen, du machst dir wirklich fast in die Hosen vor Angst. Iris' Arm drückt gegen meinen, ich spüre, wie sie zittert. Zu gern würde ich ihre Hand nehmen, kann mich aber gerade noch zurückhalten. Was, wenn der Typ denkt, ich würde nach einer Waffe greifen? Hier in Clear Creak rennt jeder Depp bewaffnet herum. Das kann ich nicht riskieren.

Wes auf der anderen Seite von mir hat alle Muskeln angespannt, und ich brauche einen Moment, um zu begreifen, warum. Er macht sich bereit, auf den Bankräuber loszugehen - so ist er, mein Ex. Wes handelt instinktiv und heldenhaft, und in kniffligen Situationen hat er ein absolut mieses Urteilsvermögen.

Jetzt bewege ich mich doch. Ich muss, sonst lässt sich Wes noch abknallen. Ich packe ihn am Oberschenkel und grabe meine Fingernägel tief in seine Haut, direkt unter dem Saum seiner Shorts. Er reißt den Kopf zu mir herum, und ich funkle ihn an, mit einem Untersteh-dich-Blick. Dann schüttele ich ein Mal den Kopf und starre ihm weiter ins Gesicht. An der Art, wie er die Augenbrauen hebt, kann ich schon fast sein Aber Nora ablesen, doch dann sackt er in sich zusammen und gibt sich geschlagen.

Okay. Okay. Atme. Konzentrier dich.

Der Bankräuber. Er brüllt die Kassiererin an. Die Kassiererin - Ist da nur eine? Wieso bloß eine? - ist eine mittelalte blonde Frau mit einer Brille um den Hals, die an einer Kette aus blauen Glassteinen baumelt. Mein Hirn gibt Vollgas und registriert alles Mögliche, als könnte ich es später noch mal brauchen.

Der Kerl schreit rum, es geht um den Bankmanager. Es ist schwer zu verstehen, was er sagt, denn die Kassiererin hat jetzt einen Heulanfall mit lauten Schluchzern. Sie scheint nur noch aus zitternden Händen und roten Wangen zu bestehen, also gibt es keine Chance, dass sie den stillen Alarm ausgelöst hat, höchstens aus Versehen. Mit der Schusswaffe vorm Gesicht ist sie voll im Panikmodus.

Kann ihr keiner vorwerfen. Wie du reagierst, weißt du erst, wenn die Waffe auf dich gerichtet ist.

Niemand von uns dreien ist ohnmächtig geworden, also sind wir wohl okay. Fürs Erste. Das ist immerhin was.

Aber wenn es darum geht, die Lage zu retten, fällt die Kassierin aus. Und ohne Alarm kommt kein Sheriff. Ich schaue so weit nach links, wie ich es hinkriege, ohne den Kopf zu sehr zu drehen. Gibt es eine zweite Kassiererin, die sich versteckt hat? Wo ist der Typ von der Security? Haben die hier in der Filiale überhaupt einen?

Hinter mir Schritte. Meine Muskeln verkrampfen sich, Iris keucht leise. Ich drücke meinen Arm fester an ihren und wünsche mir, ich könnte sie durch die Haut mit Ermutigung fluten. Aber wenn eine Schusswaffe im Spiel ist, gibt es nicht viel Ermutigendes.

Moment mal. Schritte, schnelle Schritte. Als sie auf meiner Höhe sind, blicke ich so weit hoch, dass ich die abgesä