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Pudding Pauli rührt umOverlay E-Book Reader

Pudding Pauli rührt um

Pudding Paulis erster Fall | Christine Nöstlinger

E-Book (EPUB)
2020 G&g Verlag
Auflage: 1. Auflage
176 Seiten; ab 8 Jahre
ISBN: 978-3-7074-1744-9

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Kurztext / Annotation
Als angehender Kommissar lässt Pauli keine Möglichkeit aus, einen spannenden Kriminalfall anzunehmen. Für die Lösung seiner Fälle sowie seiner Mathe-Aufgaben benötigt er allerdings die Hilfe seiner besten Freundin Rosi. Als Gegenleistung kocht er für sie regelmäßig das gemeinsame Mittagessen. In ihrem ersten Fall müssen die beiden einen Diebstahl aufklären. Wer hat wohl Leas goldenes Herz geklaut? Mit vielen Rezepten zum Nachkochen. Krimi, Kochbuch und alles, was wir an Christine Nöstlinger lieben!

Am 28. Juni 2018 ist Christine Nöstlinger im 82. Lebensjahr in Wien verstorben. Wir trauern mit ihrer Familie um diesen wunderbaren Menschen, um die international angesehene Autorin, um eine ganz besondere Stimme in unserer Gesellschaft. Wir sind froh, dass wir sie kennen lernen und einige ihrer Bücher begleiten durften. Sie wird immer eine der einflussreichsten Größen der deutschsprachigen Kinderliteratur bleiben. Sie wird uns fehlen. Christine Nöstlinger wurde 1936 in Wien geboren, sie lebte als freie Schriftstellerin abwechselnd in Wien und im Waldviertel. Sie schrieb für Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen, engagierte sich sozial und gesellschaftspolitisch. Ihre Kinder- und Jugendbücher sind weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt und beliebt. Ihr Werk wurde international vielfach ausgezeichnet, sie erhielt den Andersen Award und war die erste Trägerin des Astrid-Lindgren-Preises. Christine Nöstlingers Bücher wirkten stets sowohl polarisierend als auch inhaltlich und sprachlich prägend. Sie nahm großen Einfluss auf die Entwicklung der modernen Kinder- und Jugendliteratur. Generationen von LeserInnen hat sie mit ihren Büchern, ihrem Witz und ihrem unkonventionellen Denken bereichert, erfreut, hat sie nachdenklich und mutiger gemacht - eine Kunst, die sie konkurrenzlos beherrschte. Barbara Fi?inger wurde 1980 in Slowenien geboren. Schon von klein auf wollte sie Künstlerin werden, Zeichentricks zeichnen und Bücher illustrieren. Nachdem sie ihr Kunstpädagogikstudium in Ljubljana abgeschlossen hatte, ist sie nach Trier gezogen, wo sie seit 2007 lebt und arbeitet. 2013 hat sie auch ein zweijähriges weiterbildendes Studium in Zeichentrickfilm in Luxemburg abgeschlossen. Seitdem hat sie mehrere Kinderbücher illustriert, hauptsächlich für amerikanische Verlage, und auch bei ein paar kleineren Zeichentrickfilmproduktionen mitgewirkt. Wenn sie nicht malt, zeichnet, Entwürfe für neue Kreaturen fertigt oder mit ihrer verrückten Katze Flora spielt, ist sie meistens draußen auf dem Fahrrad unterwegs oder erkundet zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern ein neues, fernes Land.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1. Kapitel,

in welchem eine gütige Lehrerin
an das Gute im Menschen glaubt und
leider nur Liptauer-Käse auf den Schulbroten ist
.

Pauli Pistulka, elf Jahre und drei Monate alt, von seinen Freunden Pudding-Pauli oder einfach bloß Pudding genannt, hockte schläfrig hinter seinem Pult in der 2a und versuchte erfolglos, nicht laut zu gähnen.

"Haben der werte Herr Pistulka wohl wieder einmal bis nach Mitternacht ferngesehen?", fragte die Dr. Krautsack, die für Rügen merkwürdigerweise stets die dritte Person Mehrzahl wählt.

"Haben nicht", antwortete der Pauli und wischte sich ein paar Gähn-Tränen aus den Augen. "Leiden bloß unter Sauerstoffentzug mangels Frischluftzufuhr!"

Der Pauli liegt nämlich mit der Dr. Krautsack im Fenster-Dauerzwist. Er reißt in der Pause alle Fenster auf, sie marschiert in die Klasse ein und ordnet sofortiges Schließen aller Fenster an.

Wegen des Straßenlärms und der Genickstarre erzeugenden Zugluft und der Gefahr eines Fenstersturzes eines unachtsamen Schülers. Die Dr. Krautsack setzte zu ihrem üblichen Vortrag über eingebildeten Sauerstoffmangel an, da schrillte die Pausenglocke. Und eine lobenswerte Angewohnheit hat die Dr. Krautsack jedenfalls: Sie beendet den Unterricht beim ersten Pausenglockenton.

Der Pauli wollte aufstehen, um die Fenster zu öffnen, doch die Rosi, sein Pult-Co, hielt ihn zurück und raunzte: "Pudding, jetzt lass die blöden Fenster, mein Magen knurrt wie ein Kampfhund!"

Der Pauli seufzte, holte seinen Rucksack aus dem Pultfach und aus dem eine telefonbuchgroße Plastikdose, und aus der zwei adrette Leinensets, zwei Servietten und zwei Alufolien-Pakete.

Die Rosi schälte eine Schnitte Bauernbrot, bestrichen mit Liptauer-Käse, verziert mit Paradeiserscheiben, Mini-Maiskolben und Gurkenfächern aus der Alufolie und betrachtete sie etwas enttäuscht.

"Immer Wurst macht Gicht und Gicht ist eine schreckliche Geißel der Menschheit." Der Pauli schob der Rosi ein Leinenset und eine Serviette hin. "Über diesen Super-Spezial-Liptauer kannst echt nicht motzen, den habe ich heute in der Früh selber händisch gerührt, mit Butter und allem Drum und Dran und dazu noch ein winziges Häuchlein Tabasco!"

Die Rosi biss von ihrem Liptauerbrot ab und murmelte lustlos kauend: "Macht sicher einen schönen Teint!"

Der Pauli und die Rosi haben seit einem Jahr ein Abkommen: Der Pauli versorgt die Rosi von Montag bis Freitag mit Pausenbroten oder anderen Jausen-Schmankerln und mit einem warmen Mittagessen, dafür schreibt ihm die Rosi alle Mathe-Hausübungen. In perfekt nachgemachten Pauli-Ziffern und Pauli-Buchstaben. Ein Abkommen nach dem Motto: Jeder tut, was er am besten kann. Und an Rosis getürkten Hausübungen ist genauso wenig auszusetzen wie an Paulis Futter.

Früher hat der Pauli nur hin und wieder gekocht, wenn es ihm Spaß gemacht hat, und meistens ist es Vanille-Pudding gewesen, den er sich - klumpenfrei! - gekocht hat. Darum hat er ja seinen Spitznamen weg. Aber zu seinem zehnten Geburtstag hat er einen einzigen Wunsch an seine Mutter gehabt, und zwar: Ich wünsche mir, so wie meine Freundin Rosi ein Schlüsselkind zu werden, ich bin alt genug dafür, ich kann sehr gut selber auf mich aufpassen, ich will nicht mehr in den Hort gehen!

Paulis Mutter ist zuerst total dagegen gewesen. Sie würde im Büro keine ruhige Minute haben, hat sie gesagt, wenn ihr Pauli so ganz "unbetreut" die Nachmittage zubringt. Dafür ist er zu jung! Erst wenn er vierzehn Jahre alt ist, wird sie das erlauben!

Aber der Pauli hat sie erpresst. Also, nicht wirklich erpresst, weil er es ernst gemeint und den Hort echt gehasst hat.

"Wenn du mir nicht erlaubst, nach