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Bereit für das nächste Mal

Wie wir unser Gesundheitssystem ändern müssen | Rudolf Likar; Georg Pinter; Herbert Janig; Andrea Fehringer; Thomas Köpf

E-Book (EPUB)
2020 Edition A
176 Seiten
ISBN: 978-3-99001-423-3

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Kurztext / Annotation
Ein Virus hat uns die Grenzen des Gesundheitssystems gezeigt. Was mu?ssen wir daraus lernen, um vor der nächsten Pandemie geschu?tzt zu sein? Der Intensivmediziner Prof. Dr. Rudolf Likar sagt gemeinsam mit dem Altersmediziner Dr. Georg Pinter und dem Gesundheitspsychologen Dr. Herbert Janig, mit welchen Herausforderungen man vor und während der Corona-Krise konfrontiert war und wie wir unser Gesundheitssystem jetzt auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene umbauen mu?ssen. Ein Masterplan mit vielen wissenswerten Details u?ber unsere medizinische Versorgung.

Dr. Rudolf Likar ist Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie, allgemeine Intensivmedizin, Notfallmedizin, interdisziplinäre Schmerztherapie und Palliativmedizin am Landesklinikum Klagenfurt und Wolfsberg. Lehrstuhl für Palliativmedizin an der SFU Wien. Präsident der Österr. Palliativgesellschaft (OPG). Past Präsident ÖGARI. Generalsekretär Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG). Während der Corona-Krise wurde er zum Koordinator des Intensivbereichs des Bundeslands Kärnten berufen.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

TAG X: IM ZEICHEN DER ANGST

Wir atmen Zeitgeschichte. Alles, was passiert, alles, was jetzt geschieht, wird später in den Geschichtsbüchern stehen. Wir werden lesen, dass der Tod leise kam. Niemand hatte geahnt, was da auf uns zukommt. Ein Erreger mit der sperrigen Bezeichnung SARS-CoV-2, der noch nie zuvor beim Menschen nachgewiesen wurde. Es dauerte ein paar Wochen, bis Männer in Schutzanzügen die Särge wegkarrten und alle wussten: Dieser Tod trägt keine schwarze Kutte, er hält auch keine Sichel in der Hand. Dieser Tod ist unsichtbar. Eine gedankenlose Geste - die Hand fährt unbedacht zum Mund, der Finger flink zum Auge -, schon ist man infiziert. Das Virus war plötzlich da, auf dem Fischmarkt von Wuhan. Von Fledermäusen herbeigeflattert, hat es sich ausgebreitet und wütet rund um den Erdball.

Bei manchen Menschen zeigen sich leichte oder gar keine Symptome, bei anderen greift es die Lunge an. Die Zeitgeschichte, diese toxische Luft, die wir atmen, bringt Furcht, Isolation, Zukunftsangst, Leid. Aber auch Zuversicht und Zusammenhalt in einer Ära, die keiner für möglich gehalten hätte. Leere Straßen wie Trugbilder, Menschen mit Masken, die Essen und Wasser holen, singende Leute auf Balkonen, Szenen wie aus einem apokalyptischen Film von Roland Emmerich. 2020, das Jahr eins von Corona. Tag X. Outbreak. Politische Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen. Die Dystopie der Gegenwart. Shutdown. Abstand halten. Hände waschen. Quarantäne. Daheimbleiben, unbedingt. Die Arbeitslosigkeit steigt explosionsartig. Spitäler im Ausnahmezustand. Neue Helden. Kassiererinnen im Supermarkt, Pfleger, Polizisten, Busfahrer, Müllmänner, Zivildiener. Junge Leute, die Waren in die Regale schlichten. Ärzte am Rand des Machbaren, bereit für das, was jede Sekunde neu hereinkommen kann. Nächster Einsatz in der Intensivstation, Nachtschichten. Dann Abflachen der Kurve. Lockerung der Vorschriften. Familie treffen. Freunde sehen. Aufatmen. Öffnen der Geschäfte. Öffnen der Lokale. Öffnen der Schulen. Neustart der Wirtschaft. Auferstehung.

Notfälle sind unser Tagesgeschäft. Leben retten. Wir wissen, wo das Gesundheitssystem greift, woran es krankt und was konkret fehlt. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, braucht es einen guten Plan. Ein medizin-strategisches Dossier. Genau das legen wir mit diesem Buch vor. Das Chaos im Jetzt braucht Ruhe und Weitblick. Besonnenheit.

Als Ärzte können wir sagen: Corona schreckt uns nicht. Auch keine Grippe, kein Infarkt, keine Embolie, kein Krebs, kein Herzstillstand. Das sind keine Wörter, die im Krankenhaus Schnappatmung auslösen dürfen, es sind Diagnosen. Uns ist der Tod nicht fremd, im Gegenteil, wir sehen ihn sehr oft. Er gehört für uns zum Leben. Wir dürfen einen Überblick geben. Eine Momentaufnahme, was an der Front tatsächlich los ist und was sich hinter den Kulissen abspielt.

Jetzt zum Beispiel ist Krisensitzung im Klinikum Klagenfurt. Damen, Herren und Ärzte in weißen Kitteln rund um einen ins Oval langgezogenen Tisch. Ernste Mienen. Rudolf Likar dabei als Intensivkoordinator für das Land Kärnten. Er ist übrigens der mit der runden roten Brille, grüß Gott. Wir diskutieren Fälle, virologische Details, die Zahl der freien Stations- und Intensivbetten, Einsatzpläne. Am Ende reden wir über Ausgangsbeschränkungen an sich, die Lockerungen, wie alles weitergeht. Das große Ganze. Sehr drastische Maßnahmen aufgrund eines Virus. Die einen sagen, nur so kann man Zehntausende Leben retten. Die anderen kontern, schön und gut, aber was hilft das, wenn später die kollabierte Wirtschaft Hunderttausende Leute finanziell umbringt.

Die Datenlage Mitte März war, dass wir in Kärnten gerade acht positive stationäre Patienten und eine Intensivpatientin hatten. Die Zahl der österreichweit Erkrankten ist längst fünfstellig, die Zahl der Toten zum Glück nur dreistellig, das Thema allgegenwärtig.

Corona ist für die Medien der heilige Gral. Die Bund