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Die OptimistenOverlay E-Book Reader

Die Optimisten

Ein brillanter und bewegender Roman über die Liebe in schwierigen Zeiten | Rebecca Makkai

E-Book (EPUB)
2020 Eisele Ebooks
Auflage: 1. Auflage
624 Seiten
ISBN: 978-3-96161-086-0

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Kurztext / Annotation
Die Liebe in schwierigen Zeiten. Chicago, 1985: Yale ist ein junger Kunstexperte, der mit Feuereifer nach Neuerwerbungen fu?r seine Galerie sucht. Gerade ist er einer Gemäldesammlung auf der Spur, die seiner Karriere den entscheidenden Schub verleihen ko?nnte. Er ahnt nicht, dass ein Virus, das gerade in Chicagos 'Boys Town' zu wu?ten begonnen hat, einen nach dem anderen seiner Freunde in den Abgrund reißen wird. Paris, 2015: Fiona spu?rt ihrer Tochter nach, die sich offenbar nicht finden lassen will. Die Suche nach der Tochter gestaltet sich ebenso zu einer Reise in die eigene Vergangenheit, denn in Paris trifft sie auf alte Freunde aus Chicago, die sie an das Gefühlschaos der Achtzigerjahre erinnern und sie mit einem großen Schmerz von damals konfrontieren. Die Optimisten ist eine zutiefst bewegende Geschichte daru?ber, wie Liebe uns retten, aber ebenso vernichten kann, und wie uns traumatische Ereignisse ein Leben lang prägen können, bis Heilung möglich wird. PULITZER PRIZE FINALIST NATIONAL BOOK AWARD SHORTLIST AUSGEZEICHNET MIT DER ANDREW CARNEGIE MEDAL AUSGEZEICHNET MIT DEM LOS ANGELES TIMES BOOK PRIZE NEW YORK TIMES 10 BEST BOOKS 2018 'Sehr liebevoll und schön geschrieben.' Elke Heidenreich

Rebacca Makkai ist eine der renommiertesten amerikanischen Schriftstellerinnen der Gegenwart. Ihr dritter Roman Die Optimisten bedeutete für sie den großen Durchbruch und wurde nicht nur ein New-York-Times-Bestseller, sondern stand auch auf der Shortlist für den Pulitzer Prize und den National Book Award. Ich hätte da ein paar Fragen an Sie ist ihr vierter Roman, der sofort nach Erscheinen auf die New-York-Times-Bestsellerliste sprang. Rebecca Makkai lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Chicago.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

1985

Dreißig Kilometer von hier, dreißig Kilometer nördlich, begann jetzt die Trauermesse. Yale schaute auf die Uhr, als sie die Belden Avenue entlanggingen. »Was glaubst du, wie leer die Kirche sein wird?«, sagte er zu Charlie.

»Lass uns nicht daran denken«, sagte Charlie.

Je näher sie Richards Haus kamen, desto mehr Freunde sahen sie, die ebenfalls dorthin unterwegs waren. Manche hatten sich fein gemacht, als wollten sie zur Messe selbst; andere trugen Jeans, Lederjacken.

Vermutlich waren nur Verwandte dort in der Kirche, Freunde der Eltern, der Priester. Falls in irgendeinem Empfangsraum Sandwiches bereitlagen, würden die meisten verkommen.

Yale nahm das Ablaufblatt der gestrigen Abendandacht aus der Tasche und faltete es zu so etwas Ähnlichem wie den Himmel und Hölle-Spielen, die seine Freundinnen früher im Schulbus gern gebastelt hatten, um sich gegenseitig die Zukunft vorauszusagen - »Berühmt!« oder »Ermordet!«, je nachdem, welchen Flügel man aufklappte. Seins hatte keine Flügel, aber auf jedem der vier Dreiecke standen Wörter, manche auf dem Kopf, viele von den Kniffen abgeschnitten: »Pater George H. Whitb«; »liebter Sohn, Bruder, ruhe in«; »Schönheit leuchtet übera«; »Liebe wohnt«; »anstelle von Blumen bitt«. All das beschrieb tatsächlich Nicos Schicksal, dachte Yale. In ihm hatte Schönheit geleuchtet, Liebe gewohnt. Blumen würden nichts nützen.

Die Häuser an dieser Straße waren mehrstöckig, verschnörkelt. Immer noch Kürbisse vor jeder Tür, wenn auch kaum geschnitzte Gesichter - eher raffinierte Arrangements aus Zierkürbissen und Maiskolben. Schmiedeeiserne Zäune, Schwingtore. Als sie in den Weg zu Richards Haus einbogen (ein vornehmes Brownstone, Wand an Wand mit vornehmen Nachbarn), flüsterte Charlie: »Seine Frau hat das Haus eingerichtet. '72. Damals war er verheiratet.« Yale lachte im absolut unpassendsten Moment, gerade, als sie an einem ernst lächelnden Richard vorbeigingen, der ihnen die Tür aufhielt. Schuld war die Vorstellung, wie Richard an der Seite einer Frau mit Hang zum Dekorativen ein Hetero-Leben in Lincoln Park geführt hatte; das Bild, das Yale vor sich sah, war reinster Slapstick: Richard, der einen Mann in den Schrank stopft, als seine Frau zurückgeeilt kommt, um ihre Chanel-Handtasche zu holen.

Yale riss sich zusammen und drehte sich noch einmal zu Richard um. »Du hast ein sehr schönes Haus«, sagte er. Ein Schwung von Leuten kam hinter ihnen herein, und Yale und Charlie wurden ins Wohnzimmer geschoben.

Die Einrichtung ließ weniger an 1972 als an 1872 denken: Chintz-Sofas, samtene Sessel mit geschnitzten Armlehnen, Orientteppiche. Als sie in die Menge eintauchten, spürte Yale, wie Charlie kurz seine Hand drückte.

Nico hatte darauf bestanden, dass sie eine Party feierten. »Meint ihr, ich will mir euer Geschluchze ansehen, falls ich nachher als Geist rumhänge? Dann verfolge ich euch mit meinem Spuk, damit das klar ist. Wenn ihr dasitzt und heult, werfe ich eine Lampe quer durchs Zimmer. Oder ich schiebe euch einen Schürhaken in den Hintern, und zwar nicht auf die feine Art, kapiert?« Wenn er erst vor zwei Tagen gestorben wäre, hätten sie es nicht geschafft, ihn beim Wort zu nehmen. Aber Nicos Tod lag drei Wochen zurück, und die Familie hatte Andacht und Totenmesse hinausgezögert, bis sein Großvater, den zwanzig Jahre lang niemand gesehen hatte, aus Havanna angeflogen kommen konnte. Nicos Mutter war aus der kurzen Ehe, Prä-Castro, einer Diplomatentochter und eines kubanischen Musikers hervorgegangen - und dieser uralte Kubaner war nun entscheidend für die Planung der Trauerfeierlichkeiten, während Nicos Freund, mit dem er drei Jahre zusammen gewesen war, heute Abend noch nicht einmal in die Kirche kommen durfte. Wenn Yale darüber nachdachte, begann er vor Wut zu schäumen, aber das wollte Nico ja nun gerade nicht.

Jedenfalls hatten sie drei Wochen getrauert, und jetzt bordete Richar