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Wehrt euch!

Wie du dich in einer Demokratie engagieren und die Welt verbessern kannst | Nina Horaczek; Sebastian Wiese

E-Book (EPUB)
2019 Czernin Verlag
Auflage: 1. Auflage
232 Seiten; ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-7076-0676-8

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Kurztext / Annotation
'Fridays for Future' heißen die Demonstrationen, mit denen junge Menschen aus eigenem Antrieb eine globale Bewegung in Gang gesetzt haben. Wöchentlich versammeln sich weltweit hunderttausende Jugendliche, um fu?r eine neue Klimapolitik zu demonstrieren - mit Wirkung.

Doch wo können wir eine Demonstration anmelden? Wie kannst du dich in deiner Stadt, in der Schule, an der Universität oder im Beruf politisch engagieren? Warum soll man wählen gehen?

'Wehrt euch!' ist nach 'Gegen Vorurteile' und 'Informiert euch!' der dritte Wegweiser der Journalistin Nina Horaczek und des Juristen Sebastian Wiese fu?r alle, die nicht mehr einfach zuschauen möchten. Das Buch enthält sämtliche Infos, die du fu?r nachhaltiges politisches Engagement brauchst und zeigt, wie leicht es sein kann, etwas zu bewirken und die politischen und gesellschaftlichen Umstände nicht als gegeben zu akzeptieren.

Ein Buch fu?r alle, die etwas verändern möchten!

Nina Horaczek, geboren in Wien, Politologin, Buchautorin und Chefreporterin der Wiener Wochenzeitung 'Falter'. Zahlreiche Preise, u. a.: Prof.-Claus-Gatterer-Preis (2013), Bruno-Kreisky-Preis fu?r das politische Buch (2015) und Wissenschaftsbuch des Jahres (2016), sowie Publikationen, u.a.: 'Gegen Vorurteile' (2017), 'Populismus fu?r Anfänger' (2017) und 'Informiert euch!' (2018).

Sebastian Wiese, auf Wirtschaftsrecht spezialisierter Rechtsanwalt und promovierter Rechtsanthropologe. Rege Publikationstätigkeit in juristischen Fachmedien, Publikationen zu Indigenenrechten sowie: 'Gegen Vorurteile' (2017) und 'Informiert euch!' (2018). Lehrbeauftragter an der FH St. Pölten. Ausgezeichnet mit dem Bruno-Kreisky-Preis fu?r das politische Buch (2015) und Wissenschaftsbuch des Jahres (2016).

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Die Frauenbewegung

"Man wird nicht als Frau geboren. Man wird dazu gemacht." Mit diesen Worten eröffnete die französische Philosophin, Schriftstellerin und Feministin Simone de Beauvoir (1908-1986) im Jahr 1949 ihr Buch "Das andere Geschlecht", das zu einer der wichtigsten Schriften des Feminismus im 20. Jahrhundert werden sollte. Die Frauenrechtsbewegung wird auch feministische Bewegung genannt und hat das Ziel der rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Gleichstellung von Frauen auf der ganzen Welt.

Frauen, die sich der ihnen von den Männern zugeschriebenen Rolle widersetzen, gab es in allen historischen Epochen. Eine moderne Frauenrechtsbewegung setzte aber erst mit Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts ein. Zu den berühmten Vorläuferinnen und Pionierinnen der Frauenbewegung, auch Frauenrechtsbewegung genannt, zählen unter anderem:

Die Schriftstellerin Olympe de Gouges (1748-1793). Sie ist in Südfrankreich geboren und setzte sich schon sehr früh für die Gleichstellung der Frauen ein. Als im Zuge der Französischen Revolution die französische Nationalversammlung die "Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte" verabschiedete, die allerdings nur für Männer galt, reagierte De Gouges auf diese Ungerechtigkeit, indem sie 1791 als Protestschrift eine "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin" veröffentlichte. Artikel 1 ihrer Erklärung lautete: "Die Frau wird frei geboren und bleibt dem Mann an Rechten gleich." 42 De Gouges sprach sich auch für ein damals revolutionäres Eherecht aus, bei dem Mann und Frau einen Gesellschaftsvertrag abschließen, der auch wieder gelöst werden kann, und sie plädierte dafür, dass beide Ehepartner Anspruch auf die Hälfte des Vermögens haben. "Wir verpflichten uns gleichermaßen, im Fall der Trennung die Teilung unseres Vermögens vorzunehmen und davon den gesetzlich ausgewiesenen Anteil unserer Kinder abzuziehen", ist darin zu lesen. 43

Ein Jahr später, im Jahr 1792, verfasste die britische Frauenrechtlerin Mary Wollstonecraft (1759-1797) ihr Werk "Zur Verteidigung der Frauenrechte". Wollstonecraft setzte sich besonders für das Recht auf Bildung von Frauen und Mädchen ein. "Das Kind, besonders das Mädchen, wird keinen Moment seiner eigenen Führung überlassen, und wird so abhängig - diese Abhängigkeit nennt man dann natürlich", schreibt sie in einem ihrer Werke. 44 Sie protestierte auch öffentlich gegen die Rolle, die Philosophen wie Jean-Jacques Rousseau, ein wichtiger Wegbegleiter der Französischen Revolution, den Frauen zuschrieb, nämlich dass es Aufgabe der Frau sei, dem Mann zu gefallen und ihm Kinder zu schenken. "Von Kindesbeinen an gelehrt, dass die Schönheit das Zepter einer Frau ist, formt sich der Geist dem Körper entsprechend, bewegt sich in seinem goldenen Käfig und will nur sein Gefängnis schmücken." 45

Die moderne Frauenbewegung lässt sich in drei verschiedene Wellen einteilen. Die erste Welle setzt Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Damals ging es den Frauen vor allem um das Erkämpfen bürgerlicher Rechte wie das Wahlrecht und um den Zugang zu Bildung und Arbeit. Frauen waren ihren Männern rechtlich und auch wirtschaftlich völlig untergeordnet und durften weder wählen, noch sonst wie an der Gesellschaftspolitik teilhaben. Ihr Platz war im Haus als Hausfrau und Hüterin der Kinderschar. Die ersten Frauenrechtlerinnen kämpften auch für das Recht auf Bildung für Mädchen und dafür, einen Beruf ausüben zu dürfen. In dieser ersten Phase bildeten sich innerhalb der Bewegung zwei unterschiedliche Strömungen: die bürgerliche und die proletarische Frauenbewegung. Weil bürgerliche Hausfrauen vor anderen Herausforderungen standen als in Fabriken geknechtete Arbeiterinnen, verfolgten die beiden Strömungen auch unterschiedliche Ziele. Für die bürgerlichen Frauen waren Forderungen wie ein fortschrittliches Scheidungsrecht mit Gü