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Perry Rhodan Neo 207: Einsatz auf ErtrusOverlay E-Book Reader

Perry Rhodan Neo 207: Einsatz auf Ertrus

Susan Schwartz

E-Book (EPUB)
2019 Perry Rhodan Digital
160 Seiten
ISBN: 978-3-8453-4907-7

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Kurztext / Annotation
Fünfzig Jahre nachdem der Astronaut Perry Rhodan auf dem Mond ein außerirdisches Raumschiff entdeckt hat, ist eine neue Epoche der Menschheit angebrochen. Die Solare Union steuert den Aufbruch ins All.
Die Menschen haben Kolonien nicht nur auf dem Mond und Mars, sondern auch in fernen Sonnensystemen errichtet. Doch auf die terranischen Pioniere warten ungeahnte Herausforderungen und Gefahren.
Im Jahr 2089 erweist sich der Plophoser Iratio Hondro als unheimliche Bedrohung. Es gelingt ihm, das Capellasystem unter seine Kontrolle zu bringen. Aber zunehmend wird klar, dass die wahre Bedrohung für die Menschheit das geheimnisvolle Dunkelleben ist - dieses wiederum scheint Hondro seine Macht zu verleihen.
Perry Rhodan muss mehr über dieses Phänomen herausfinden. Dazu muss er auf die andere Seite der Milchstraße, und für diese Reise benötigt man eine große Menge Hyperkristalle. Um sie zu beschaffen, gehen zwei ungewöhnliche Geschwisterpaare in einen risikoreichen EINSATZ AUF ERTRUS ...

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

2.

Schatten

 

Ronald Tekener entschloss sich, zunächst einen Umweg über sein Quartier zu machen, bevor er weiter auf Tour ging. Ein bisschen feiern, und dann die nächste Spielrunde in einer anderen Spielhölle. Nur so lange, bis er ein ausreichendes Finanzpolster hatte, um ganz neu anzufangen. Versprochen!

Es war inzwischen dunkel geworden, der gesamte Bezirk flimmerte in leuchtendem Bunt. Entlang der Straßenzüge ringsum reihte sich ein Vergnügungsangebot an das andere - hauptsächlich Gelegenheiten, um der Spielleidenschaft zu frönen, es gab aber auch Restaurants und Kneipen sowie andere Freizeitaktivitäten, wie interaktive Holoshows. Jedes Etablissement machte mit Werbung auf sich aufmerksam: schrille Beleuchtungen mit Ton und ohne, Holoeinblendungen, aber auch schlichte 2-D-Tafeln. Dazu kamen die Schlepper und Werbemittelverteiler, sodass man kaum einen Schritt vorwärtskam, ohne jemanden abwimmeln zu müssen.

Überall fanden sich kleine Nachtmärkte, bei denen die Händler meistens ohne Lizenz flink ihre Stände aufbauten, gefälschte Markenartikel zu völlig überteuerten Preisen anboten und genauso schnell wieder verschwanden, sobald nahende Polizeidrohnen gemeldet wurden. Ein paar Blocks weiter ging das Spiel dann wieder von vorn los. Trotz der ständigen Angst und Hetze schien es sich zu lohnen.

Touristen liebten dieses Chaos mit dem Flair des Verbotenen und Anrüchigen. Eine sichtbare Polizeipräsenz und zahlreiche Überwachungskameras sorgten für Sicherheit, dennoch war es nicht ratsam, die Hauptstraßen zu verlassen und den Weg durch dunkle, schmale Gassen abzukürzen.

Als Wohngegend besaß Glamour, wie Tekeners Lieblingsviertel allgemein genannt wurde, nicht gerade den besten Ruf. Der Stadtteil war in einer Frühphase der exponentiellen Expansion von Terrania entstanden, als Millionen von Menschen in die wachsende Metropole geströmt waren und dringend Wohnraum gebraucht wurde. In rasender Eile hatte man Wohnblocks gebaut, oft in der Annahme, dass sie nur als Provisorium dienen würden.

Aus den Provisorien wurde indes ein Dauerzustand. Wer in dieser Gegend lebte, war meistens recht weit unten angekommen. Die Mieten waren billig, die Vermieter stellten keine Fragen. Dafür wurden die zumeist sehr winzigen Wohnungen und Zimmer auch kaum renoviert.

In dem Stadtteil lebten mehrere Hunderttausend Menschen, Gestrandete und Gescheiterte; zu ihnen zählte sich Ronald Tekener auch selbst.

Nicht nachdenken. Nicht nachdenken!

Es war eben so. Er taugte zu nichts und war ein Versager. Wer wollte schon mit jemandem zu tun haben, der eine derart verwüstete Visage hatte? Wie es dazu gekommen war, und dass er eigentlich ein medizinisches Wunder war, interessierte niemanden. Und ihn inzwischen am wenigsten. Sein Gesicht machte deutlich, was er war - als trüge er sein Innerstes offen zur Schau.

Für die Verwüstung seiner Psyche trug er allerdings nicht allein die Verantwortung. Je mehr Zeit verstrich, desto stärker wurde ihm bewusst, was er ihm angetan hatte.

Hör auf! Denk nicht nach! Er darf nie wieder Zugang zu dir bekommen.

Unwillkürlich zog es seine Leibesmitte zusammen, und erneut glaubte er, den furchtbaren, brennenden Schmerz zu spüren. Er krümmte sich keuchend, der Schweiß brach ihm aus.

Phantomschmerz. Es ist nur ein Phantomschmerz. Du bist geheilt. Keine Nachwirkungen mehr, der Genesungsprozess ist komplett abgeschlossen. Lass es nicht zu!

Aber der Schmerz hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt, und es war nicht einfach, seinen Verstand davon zu überzeugen, dass die Pein nur eine Illusion war.

»Alles in Ordnung mit Ihnen?«

Tekener blieb stehen und sah auf. Ein Paar, Mann und Frau, offensichtlich Touristen, lächelte ihn freundlich-besorgt an. Als das Licht auf sein Gesicht fiel, wichen sie erschrocken einen Schritt zurück