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Das Geschenk

Psychothriller | »Verstörend gut. Fitzeks neuer Thriller schnürt einem beim Lesen die Kehle zu!« Laura | Sebastian Fitzek

E-Book (EPUB)
2019 Verlagsgruppe Droemer Knaur
Auflage: 1. Auflage
368 Seiten
ISBN: 978-3-426-43982-1

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€ 14,99

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Kurztext / Annotation
Der Nr. 1 Spiegel Bestseller-Thriller von Sebastian Fitzek » Das Geschenk« in attraktiver Geschenk-Ausstattung! »Das Geschenk« ist ein nervenzerreissender Psychothriller mit der bislang faszinierendsten, moralisch ambivalenten Heldenfigur: einem Analphabeten, der die geheimnisvollen Botschaften einer Entführten entschlüsseln muss. Milan Berg schlägt sich geschickt durchs Leben, auch wenn er ein wohlgehütetes Geheimnis hat: Er ist Analphabet. Nicht einmal seine Freundin ahnt, dass er nicht lesen kann. Doch genau das wird ihm zum Verhängnis: Als er an einer Ampel steht, hält ein Wagen neben ihm - auf dem Rücksitz sieht er ein völlig verängstigtes Mädchen, das einen Zettel gegen die Schreibe presst. Handelt es sich um einen Hilferuf? Zwar kann Milan die Botschaft nicht lesen, aber er spürt ganz genau: Das Kind ist in tödlicher Gefahr! Ein fesselnder Entführungsthriller Die Suche nach dem entführten Mädchen wird zu einer albtraumhafte Irrfahrt, an deren Ende die grausame Erkenntnis steht: Manchmal ist die Wahrheit zu entsetzlich, um mit ihr zu leben - und Unwissenheit das größte Geschenk auf Erden. Begeisterte Pressestimmen zu Fitzeks Bestseller-Psychothriller »Wie eine böse Variante von 1001 Nacht!« - dpa »Was diesen Thriller besonders lesenswert macht: Fitzek ist tief in die Welt der Analphabeten eingetaucht und präsentiert ein wahres Horrorszenario, wenn man in der Welt der Buchstaben nicht zuhause ist.« - Berliner Kurier online

Sebastian Fitzek, geboren 1971 in Berlin, ist Deutschlands meistverkaufter Autor. Er studierte Jura, promovierte im Urheberrecht und arbeitete als Programmdirektor für verschiedene Radiostationen in Deutschland. Seit 2006 schreibt Fitzek Psychothriller, die allesamt zu Bestsellern wurden. Sein erster Roman 'Die Therapie' eroberte innerhalb kürzester Zeit die Bestsellerliste und wurde als bestes Krimidebüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. Fitzeks Bücher wurden bisher in 36 Sprachen übersetzt und weltweit über 19 Millionen Mal verkauft. Viele davon sind inzwischen erfolgreich verfilmt - so wurde 'Die Therapie' jüngst als sechsteilige Miniserie für Prime Video produziert und stieg sofort auf Platz 1 der meistgesehenen deutschsprachigen Sendungen ein. Zudem ist Sebastian Fitzek ist für seine spektakulären Buchvorstellungen bekannt, die er als Shows inszeniert. 2017 wurde er als erster deutscher Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er ist Preisstifter des Viktor Crime Awards und engagiert sich als Schirmherr für den Bundesverband 'Das frühgeborene Kind' e.V. Sebastian Fitzek lebt mit seiner Familie in Berlin. www.sebastianfitzek.de www.facebook.de/sebastianfitzek.deInsta @sebastianfitzek

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

4.
Zwei Jahre später

 

Wie haben Sie sich kennengelernt?«, fragte die Therapeutin. Vermutlich dachte sie, das vor ihr sitzende Pärchen würde sich gerade lächelnd an einen romantischen Schlüsselmoment erinnern. Ein erster Ansatzpunkt für eine erfolgreiche Paartherapie, zu der sie beide sich kurzfristig angemeldet hatten. Zehn Sitzungen à neunzig Minuten. Zweihundert Euro pro Termin. Ein Schnäppchen, sollte es Dr. Henriette Rosenfels tatsächlich gelingen, ihnen einen Wegweiser durch den Problemdschungel ihrer jungen Beziehung aufzustellen. Oder wenigstens einen Ratschlag zu geben, wie man den Tag überstand, ohne sich den Kopf einzuschlagen.

Wobei, genau so hat es ja angefangen, dachte Milan, und das war der Grund, weshalb auch Andra lächelte.

»Ich hab ihm mit dem Baseballschläger eins übergezogen«, beantwortete sie die Frage der Eheberaterin, und Milan ergänzte: »Es war Liebe auf den ersten Hit.«

Beim ersten Händeschütteln am Eingang der Moabiter Altbaupraxis hatte er noch gedacht, Dr. Rosenfels wäre eine Großkundin der Botoxindustrie. Für eine Frau von achtundfünfzig Jahren hatte die grauhaarige Brillenträgerin eine ungewöhnlich straffe Haut (als hätte sie sich einen Luftballon übers Gesicht gestülpt, war sein erster Gedanke gewesen), doch jetzt lag Rosenfels' Stirn in Falten.

»Wie darf ich das verstehen?«, fragte sie stirnrunzelnd.

»Andra ist Kellnerin. Vor zwei Jahren wollte ich an Heiligabend ihr Restaurant überfallen. Doch ihr kluger Kopf hatte meine Masche durchschaut.«

»Sie legen jetzt besser auf?«, hatte Andra ihn höhnisch zitiert, als Milan wieder zu sich gekommen war. »Mann, mein Ex war Polizist. Nicht die hellste Kerze auf der Torte, aber selbst der hätte bei einer Geiselnahme die Verbindung zum Opfer gehalten.«

Der ungläubige Blick der Therapeutin wanderte zu Andra, die mit einem »Traurig, aber wahr«-Seufzer Milans Geständnis wortlos bestätigte.

»Ich glaube, ich kann schon jetzt sagen, dass Sie ein wahrlich ungewöhnliches Paar sind.« Dr. Rosenfels lächelte, und Milan musste ihr recht geben. Schon äußerlich passten Andra und er nicht zusammen. Er, der konservativ-unauffällig gekleidete College-Boy mit Sneakers, Jeans und Poloshirt. Sie, drei Jahre älter als er, die ihr Outfit als »Rummel-Gören-Style« beschrieb. Schwarze Biker-Boots, stahlblau gefärbte, schulterlange Haare, knallbunte Leggings, ein Faltenminirock mit Totenkopfmotiven, dazu ein grüner Hoodie mit der Aufschrift: »Jesus liebt dich. Alle anderen halten dich für ein Arschloch.«

Derselbe Hoodie, den sie am Tag ihres Kennenlernens getragen hatte.

Wobei »kennenlernen« eine durchaus euphemistische Umschreibung für »halb totschlagen und bewusstlos in ein Hinterzimmer verschleppen« war.

Laut Dr. Google hatte Andra ihm damals mit der Baseballkeule eine Kalottenfraktur ohne zerebrale Beteiligung zugefügt, auch wenn es sich für ihn eher danach angefühlt hatte, als hätte sie ihm zur Begrüßung die Stirnplatte durchs Gehirn gejagt. Selbst Monate später noch hatte Milan hektische Bewegungen mit tränenden Augen bezahlen müssen, und auch heute wachte er manchmal mit einer Abrissbirne hinter der Stirn auf, einfach nur, weil er in seinen Albträumen den Kopf zu heftig hin- und hergerissen hatte.

Doch immerhin hatte er den Schädelbruch ohne ärztliche Behandlung überlebt. Anders als die Kopfverletzung in seiner Kindheit. Milan war auf Rügen groß geworden. Als Vierzehnjähriger hatte er mehrere Wochen im Krankenhaus verbringen müssen, nachdem er zu Hause die Kellertreppe hinuntergefallen war. Den zweiten Schädelbruch seines Lebens hatte er allein mit Katadolon und Kühlkissen auskuriert. Ein Wunder, wie seine Recherche in diversen medizinischen Foren ihm immer wieder bescheinigte. Aber kein so großes Wunder wie seine Beziehung zu An