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Elements of LoveOverlay E-Book Reader

Elements of Love

12 Kurzgeschichten über die große Liebe | Kathinka Engel; Marie Graßhoff; Christian Handel; Stefanie Hasse; Lea Kaib; Laura Labas; Kim Leopold; D.C. Odesza; Carina Schnell; Rose Snow; Andreas Suchanek; Nena Tramountani; Marie Weis

E-Book (EPUB)
2024 Piper Verlag
Auflage: 1. Auflage
336 Seiten
ISBN: 978-3-492-60639-4

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Kurztext / Annotation
Liebe in allen Farben und Elementen Schüchterne Blicke, feurige Berührungen und das Kribbeln im Bauch beim ersten Date. Ist es nicht schön, auf Wolke Sieben zu schweben? Jede der zwölf romantischen Geschichten erzählt von der großen Liebe und einem der vier Naturelemente. Wunderschön illustriert und veredelt ist die Anthologie ein Muss für alle New-Adult Leser:innen. Fantastisch oder real, slow-burn oder prickelnd, straight oder queer: Die perfekte Lektüre zum Träumen und Verlieben im sommerlichen Garten, auf dem Balkon oder am Meer. Ein Sturm der Gefühle: Feuer, Erde, Wasser, Luft in 12 einzigartigen Kurzgeschichten zum Verlieben Zwei Lieblingsgenres vereint in einem Buch: Romance und Romantasy! Die 12 romantischen Kurzgeschichten von 12 großartigen Autor:innen sind vereint unter dem Oberthema: Die vier Elemente: Feuer, Wasser, Erde, Luft. Perfekt für Leser:innen von New Adult und Romantasy. Bestsellerautor:innen und vielversprechende Talente aus dem Romance- und Romantasy-Genre rücken in romantischen Kurzgeschichten jeweils eins der vier Elemente in den Mittelpunkt. Die Autor:innen: Kathinka Engel, Marie Grasshoff, Christian Handel, Stefanie Hasse, Lea Kaib, Laura Labas, Kim Leopold, D.C. Odesza, Carina Schnell, Rose Snow, Andreas Suchanek, Nena Tramountani Mit wunderbaren Gedichten von Marie Weis und fantastischen Illustrationen von Tiffy Jung!

Kathinka Engel kennt die Buchwelt aus verschiedensten Perspektiven: Als leidenschaftliche Leserin studierte sie allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft, arbeitete für eine Literaturagentur, ein Literaturmagazin und als Redakteurin, Übersetzerin und Lektorin für verschiedene Verlage. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, trifft man sie in Craft-Beer-Kneipen, im Fußballstadion oder als Backpackerin auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Mit ihrem Debüt »Finde mich. Jetzt« schaffte Kathinka Engel es aus dem Stand auf die SPIEGEL-Bestsellerliste. Bei Instagram teilt sie unter @kathinka.engel ihre Begeisterung für Bücher.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Nena Tramountani
Altlasten

 

JANUAR

Du hast alles versucht. Du bist jede einzelne Trauerphase durchgegangen. Du hast geweint, geschrien, in die Luft gestarrt. Du hast dir therapeutische Hilfe gesucht. Du warst in Selbsthilfegruppen. Du hast neue Menschen kennengelernt. Du hast sie nach einem zweiten Treffen gefragt, auch wenn das erste schon ein Reinfall war. Du hast dich bemüht, die richtigen Fragen zu stellen. Du hast nicht bloß von dir erzählt. Du hast darauf geachtet, nicht zu traurig zu wirken. (Es ist nicht deine Schuld, dass sie sich irgendwann alle nicht mehr gemeldet haben.) Du hast deinen Beruf gewechselt, obwohl dir die Arbeit in der Gärtnerei immer Freude bereitet hat. Du bist zu Kochkursen gegangen, zu Töpferkursen, zu Meditationskursen, du hast dir eine neue Sprache beigebracht, eine Weile lang hast du sogar Religion eine Chance gegeben. Du hast es auf die gesunde Art versucht. (Wirklich.)

Die Definition von Wahnsinn? Immer wieder das Gleiche tun und andere Ergebnisse erwarten.

Also hast du etwas Neues probiert. Du willst nicht wahnsinnig sein.

Es ist einfach, nachts in einen Friedhof einzubrechen, wenn man Totengräberin ist. Vielleicht zählt es nicht einmal als Einbruch, da du deinen Schlüssel verwendet hast, um eins der riesigen Tore aufzusperren. Du weißt genau, wann der Nachtwächter seine Runden dreht. Du bist vorbereitet. Du hattest eine Menge Zeit. Und du weißt, dass heute deine einzige Chance ist.

Der Friedhof ist gigantisch. Knapp drei Millionen Verstorbene liegen hier begraben. Dich interessiert nur eine. Das Grab befindet sich ziemlich genau in der Mitte, was praktisch ist, weil man von den umliegenden Straßen so nichts hören wird. Du hast sowieso nicht vor, viel Lärm zu machen. Wie gesagt, du bist vorbereitet. Das meiste Equipment musstest du nicht mal mitnehmen, es steht dir im Schuppen zur Verfügung. Du musstest nur für ein geeignetes Transportmittel sorgen, für danach, wenn du die Leiche aus dem Sarg gehoben hast. Dein Auto steht draußen bereit. Du musst daran denken, das Grab wieder zuzuschütten, niemand soll etwas bemerken. Du willst deinen Job behalten. (Deine Kollegen reden nicht viel, aber sie merken sich, wie du deinen Kaffee magst.)

Das Bettlaken muss reichen. Du hast keine Ahnung, in welchem Zustand ihr Körper sein wird. Natürlich hast du Vermutungen angestellt, sie muss einbalsamiert worden sein, so etwas hat man damals häufig gemacht, wenn die Leiche einen langen Flugzeugweg hinter sich legen muss. Aber selbst wenn es nur noch Knochen sind, wird es funktionieren. Du hast extra mehrmals nachgefragt.

Dir ist schon klar, dass es Risiken gibt, wenn man eine Tote wieder zum Leben erweckt. Sie könnte nicht ganz lebendig sein, sozusagen mit einem Bein noch im Grab stehen. Sie könnte versuchen, dich umzubringen, sobald sie versteht, was du getan hast. Vielleicht mochte sie es tatsächlich, tot zu sein. Vielleicht war es keine Kurzschlussreaktion. Sie könnte den Tod mit sich bringen, alles, was sie anfasst, könnte verwesen. Es könnte nur temporär sein. Eine Stunde, ein Tag, ein Jahr. Danach wäre sie wieder tot. Und würdest du es überleben, sie ein zweites Mal zu verlieren? Sei ehrlich. Würdest du es verkraften, jede Sekunde darum zu bangen?

Du hast dir diese Fragen schon sehr oft gestellt. Deine Antwort hat sich nie geändert: egal. Es ist egal. Du hast alles versucht. Dies ist der einzige Weg.

Es ist kurz nach Mitternacht, als du beim Grab ankommst. Nur ein paar Wildblumen wachsen darauf. So wie bei allen Gräbern daneben.

Der Wetterbericht hat keinen Regen angekündigt, aber jetzt scheint die Sintflut nah. Für einen Moment spürst du die Panik in dir. Nein, auch das ist egal. Ein bisschen Wasser wird dir nicht in die Quere kommen.

Dir bleibt eine Stunde. Du brauchst nicht mal eine halbe. Der Boden ist nicht so vereist, wie du dachtest. Du l