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Woher wir kommen. Wohin wir gehen.Overlay E-Book Reader

Woher wir kommen. Wohin wir gehen.

Die Erforschung der Ewigkeit | Johannes Huber

E-Book (EPUB)
2018 Edition A
Auflage: 1. Auflage
304 Seiten
ISBN: 978-3-99001-307-6

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Kurztext / Annotation
Ärzte haben einen großen Gegner: die Endlichkeit des Lebens. Sie wirft gerade fu?r sie täglich Fragen auf. Welchen Sinn hat das alles? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Der renommierte Arzt und Theologe Prof. DDr. Johannes Huber hilft, Forschungsergebnisse zum Thema zu verstehen, Denkmauern zu u?berwinden und logische Schlu?sse zu ziehen.

Prof. DDr. Johannes Huber war nach seinem Theologie- und Medizinstudium zunächst zehn Jahre lang Sekretär des Erzbischofs von Wien. Von 1992 bis 2011 war er Leiter der klinischen Abteilung fu?r gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der medizinischen Universität im Allgemeinen Krankenhaus Wien. Bis 2007 war er Vorsitzender der österreichischen Bioethik-Kommission. Seine Bu?cher Es existiert - Die Wissenschaft entdeckt das Unsichtbare und Der holistische Mensch - Wir sind mehr als die Summe unserer Organe wurden Bestseller.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Woher wir kommen

 

Bevor wir einsteigen und in die Ewigkeit abheben, müssen wir packen. Und zwar ein paar Gedanken. Die kommen ins Handgepäck, manche sind ein bisschen schwerer. Aber die brauchen wir auf der Reise. Dringender als Bikini und Badehose. Die Gedanken helfen, zu verstehen.

Es ist alles eine Frage der Geisteshaltung. Megalopsychos gegen Anthropologos.

Das klingt wie ein Actiongame für eine Spielekonsole, bezeichnet aber vielmehr die Gesinnung im Ganzen. Aristoteles stellte fest: Der großgesinnte Mensch, megalopsycho auf Griechisch, steht im Gegensatz zum anthropologo, dem, der alles nur aus menschlicher Sicht sieht. Die 50, 70 oder vielleicht 100 Jahre, die sie oder er auf diesem Planeten lebt.

Anthropologos genügt diese Zeit auf der Erde, mehr ist nicht drin in der Schöpfung. Sie beginnt bei der Geburt und endet mit dem letzten Atemzug. Dann wird alles schwarz, und die anderen sollen sich drum kümmern, wie es weitergeht.

Megalopsychos sehen das Dasein in größeren Dimensionen. Sie dehnen ihr Verständnis über die wenigen Jahrzehnte, die man als Mensch durch die Welt spaziert, großzügig aus und leben im Angesicht des gesamten Universums. Ihre Schöpfung beginnt nicht bei der Geburt, sondern zu Beginn des Universums und endet nicht mit dem letzten Atemzug. Denn dann wird alles weiß. Ihr Geist erreicht die Ewigkeit.

Weites Gesichtsfeld oder Tunnelblick.

Aristoteles hat den Sinn dahinter schon schriftlich dargelegt, in der Nikomachischen Ethik. Das Werk ist ein Leitfaden, wie man ein guter Mensch wird, ein Lifeguide zur Freude. Glückseligkeit erlange man durch drei Dinge. Äußerliche, körperliche und seelische Güter. Äußere Güter sind vom Zufall abhängig. Herkunft, Reichtum, Freundschaft, Geld, kurzum: ein gut aufgelegtes Schicksal. Gesundheit, Schönheit und Stärke sind körperliche Güter, die man teilweise beeinflussen kann, durch Sport und Ernährung. Seelische Güter können nur wirklich gute Menschen erlangen. Alles zusammen ergibt hundert Punkte auf der Skala der Glückseligkeit.

Heute würde man sagen: Gute Gene, Spiritualität und ideale Work-Life-Balance, dann hast du es geschafft.

Megalopsychos begreifen den Kosmos umfassend und als Konzept, das nicht zufällig da ist, weil es Buuummm gemacht hat, sondern weil jemand oder etwas das verursacht hat.

Das Kafka-Universum

Unsere Software, das Leben hier, ist im Vergleich zum Alter des Kosmos ein Wimpernschlag. Der Astrophysiker Peter Kafka - er arbeitete mehr als drei Jahrzehnte am Max-Planck-Institut in München und starb im Jahr 2000 - lieferte einen interessanten Vergleich. Er legte die 13,82 Milliarden Lebensjahre des Universums auf ein Kalenderjahr um. Das heißt, er hat die Ewigkeit auf 365 Tage heruntergebrochen. Vom Urknall bis zu uns heute. Ein Jahr. Und dabei hat er die Relativität der irdischen Existenz illustriert. Obwohl sie vom Anfang des Universums mitprogrammiert war.

Kafkas Rechnung zufolge begannen die Menschenaffen von den Bäumen zu steigen, aufrecht zu gehen und die Hände zu gebrauchen, als die Uhr vier Stunden vor Mitternacht anzeigte. Und zwar am 31. Dezember, dem letzten Tag in diesem gedachten Jahr des Universums.

Bis die langwierige Entwicklungsprozedur von Australopithecus und Homo erectus und Homo habilis hin zum modernen Homo sapiens abgeschlossen war, verging abermals ziemlich viel der kaum noch verbliebenen Zeit. Die Zeiger standen nun auf sechs Minuten vor zwölf.

Eine Minute und zehn Sekunden vor Korkenknallen, Sektglasgeklirre und ersten Walzerklängen im Radio starben die Neandertaler aus. Fünfzehn Sekunden vor Mitternacht entwickelten sich die Weltreligionen. 4,6 Sekunden vor Null schlugen die Römer Jesus Christus ans Kreuz. Und heute: Ein großzügig mit hundert Jahren bemessenes Menschenleben setzt exakt 0,23 Sekunden vor Ende des gedachten Universum-Jahres ein.

0,23 Sekunden für eine gefühlt ewi