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Zeiten der EntscheidungOverlay E-Book Reader

Zeiten der Entscheidung

Ermutigungen | Viktor E. Frankl

E-Book (EPUB)
2022 Benevento
Auflage: 1. Auflage
264 Seiten
ISBN: 978-3-7109-5149-7

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Kurztext / Annotation
Auf der Suche nach dem Sinn: Viktor Frankls Texte sind heute aktueller denn je Viele Menschen verspüren eine innere Unruhe oder einen Mangel - ohne wirklich zu wissen, was in ihrem Leben fehlt. Unser Umgang mit uns selbst, mit anderen Menschen und mit der Natur ist in den letzten Jahrzehnten außer Tritt geraten. Ein Gefühl von Sinnlosigkeit, von Entfremdung und Orientierungslosigkeit stellt sich ein. Doch Krisen beinhalten auch die Chance auf einen Neubeginn. Wenn wir uns jetzt die wesentlichen Fragen stellen, eröffnet sich die Möglichkeit eines inneren Wachstums - sowohl individuell als auch als Kollektiv. Die in diesem Band versammelten Kurztexte von Viktor Frankl zeigen, wie der Mensch in Zeiten der Entscheidung und der Krise bestehen kann. Elisabeth Lukas, österreichische Psychotherapeutin und klinische Psychologin, setzt Frankls Texte in Kontext. - Auftakt der Viktor-Frankl-Buchreihe: Vergriffene Texte in bibliophilen Ausgaben neu aufgelegt - Lesebuch für alle, die sich für Psychologie, Psychotherapie und Philosophie interessieren - Schöne Ausstattung: Schmuckstück für das eigene Bücherregal oder zum Verschenken - Mit einem Vorwort von Alexander Batthyány, Vorstand des Viktor Frankl Instituts in Wien - Kommentiert von Elisabeth Lukas, Frankls bekanntester Schülerin Entscheidungen treffen und Krisen bewältigen: Impulse aus der Psychologie Der österreichische Neurologe und Psychiater Viktor Frankl ist der Begründer der Logotherapie und der Existenzanalyse. Er gilt als »Vater der Sinnsuche«. Eines seiner bekanntesten Werke ist das im Jahr 1946 erschienene »... trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager«, in dem Frankl seine Erlebnisse in Konzentrationslagern während des Zweiten Weltkriegs schildert. Die vergriffenen Texte, die nun in einer bibliophil gestalteten Ausgabe vorliegen, ermutigen die Leserinnen und Leser, sich für eine sinnorientierte Lebensführung zu entscheiden. »Viele Erkenntnisse, die in Frankls Schriften stecken, sind von zeitloser Gültigkeit, ja, aktueller denn je.« - Elisabeth Lukas

Viktor Frankl, 1905 in Wien geboren, Auschwitz-Überlebender, als Gründer der Logotherapie einer der bedeutendsten Psychotherapeuten. Seine 40 Bücher wurden in mehr als 50 Sprachen übersetzt. Elisabeth Lukas, klinische Psychologin und Psychotherapeutin, ist Schülerin Frankls und leitete bis 2003 das Süddeutsche Institut für Logotherapie.

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

DIE SUCHE DES MENSCHEN NACH SINN
Zeitgemäßheit der Existenzanalyse

Die Existenzanalyse fasst ins Auge das Ringen des Menschen um einen Sinn - und nicht nur um den Sinn des Leidens, sondern auch um den Sinn des Lebens schlechthin, um den Sinn der Existenz. Für die Existenzanalyse gibt es nicht allein einen »Kampf ums Dasein«, wie der programmatische Buchtitel einmal gelautet hat, »und gegenseitige Hilfe« (Peter Kropotkin); sondern für die Existenzanalyse gilt: Kampf um den Sinn des Daseins - und Beistand in der Sinnfindung. Mit einem Wort: Die Existenzanalyse stellt in den Vordergrund ihres Gesichtsfeldes die Sinnorientiertheit und die Wertstrebigkeit des Menschen.

Und nun möchte ich am liebsten einem Fachkollegen das Wort erteilen. Er schreibt in einem Brief: »Warum mich gerade die Existenzanalyse so angesprochen hat? Ich war als junger Widerstandskämpfer noch in den letzten Wochen vor Kriegsende von der Gestapo erwischt, beim Verhör arg misshandelt und schließlich in das nahegelegene KZ R. bei I. gebracht worden. Ich musste mein Todesurteil selbst unterzeichnen, und die Hinrichtung sollte am 3. Mai 1945 öffentlich vollzogen werden. Man mag mir's nicht verübeln, wenn ich an ein Wunder glaube, dass ich diesem Schicksal entgangen bin. Und doch, jene Tage, da man meinte, auf der absoluten Höhe seines Daseins angekommen zu sein, da waren die Fragen, die man an sich stellte, tiefer und gründlicher, als je eine Lehranalyse sie entwickeln könnte. Und in jener Situation spürte man schon, worum es auch in der Psychotherapie gehen muss! Alle orthodoxen Systeme versagen im Vergleich zu jener Analyse, der man sich selbst unterzog. Spielte es da eine Rolle, ob der oder jener Ansatz einer psychischen Unausgeglichenheit, eines Komplexes, zurückzuführen sei auf ein prägenitales, analerotisches, ja wo möglich auf ein intrauterines Trauma, oder ob die oder jene Organminderwertigkeit daran beteiligt gewesen sein mag, oder ob Archetypen meines kollektiven Unbewussten irgendwie mitgespielt haben - diese Fragen wurden in der Situation des Wartens auf das Letzte wahrlich nicht gestellt! Da sprach man mit sich oder mit andern über Wesentlicheres. Und um dieses Wesentliche bemüht sich auch unsere neue psychotherapeutische Forschung.« - Ich denke, diese Zeilen sprechen für sich - und immerhin für eine gewisse »Zeitgemäßheit« und gegen eine bloße Zeitbedingtheit.

KOMMENTAR

So wie der Zustand unserer Welt heutzutage beschaffen ist, stellen sich auch »wesentlichere Fragen« in der Bevölkerung als die nach psychischen Empfindsamkeiten und deren Herkunft. Angesichts von Krieg, Pandemie, Klimawandel, Flüchtlingselend et cetera geht es viel mehr um ein kollektives Verantwortungsbewusstsein - ein Hauptthema der Frankl'schen Existenzanalyse!

Metaphysischer Leichtsinn

An uns wendet sich ein junger Schneidergehilfe und gibt an, er komme »wegen der Ewigkeit«. Auf Befragen äußert er, was er damit meint: Er komme nicht darüber hinweg, dass alles so vergänglich ist und eben nichts weniger als »ewig«. Im Besonderen habe es ihm die Sterblichkeit des Menschen angetan, und er erinnere sich daran, dass ihn bereits in der Kindheit der Gedanke übermannt hat: auch er selbst werde dereinst sterben müssen.

Was uns in diesem Gedanken gegenübertritt, ist nicht mehr und nicht weniger als eine Wendung vom Logischen zum Existenziellen. Die Logik lehrt immer nur: Caius ist ein Mensch; alle Menschen sind sterblich; also ist Caius sterblich. Demgegenüber ist die Abwendung vom bloß Logischen und Zuwendung zum Existentiellen gekennzeichnet durch die Anwendung der bloßen Logik auf je meine eigene, konkrete und persönliche Existenz in deren Einmaligkeit und Einzigartigkeit. Nicht nur »man« stirbt, sondern auch der Denker ebendieses Gedankens wird sterben müssen. Der Todesgedanke wird rückbezüglich auf das eigene Selbst gedacht. Das Subjekt wird nicht ausgeschl